So zieht Deutschland den Euro-Franken-Kurs 2014 in den Quark
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So zieht Deutschland den Euro-Franken-Kurs 2014 in den Quark

Zum Handelsauftakt 2014 hat der Eurokurs die Marke bei 1,23 Franken zurückerobert. Die Gemeinschaftswährung klettert auf 1,2320, nachdem sie Mitte Dezember 2013 bei 1,2166 Franken ein Achtmonatstief erreichte. Höhere Handelsumsätze scheinen dem Euro gut zu bekommen. Gleichzeitig birgt die deutsche Wirtschaftspolitik neue Abwärtsrisiken.

Antriebsfeder der Abschwächung der eidgenössischen Landeswährung ist derzeit der Kurs des Dollars zum Franken (USD/CHF), der auf ein Vierwochenhoch bei 0,9028 klettert. Zwar sinkt spiegelverkehrt die Devisennotierung EUR/USD auf 1,3636. Es kommt jedoch nicht zu einem Nullsummenspiel beim EUR/CHF, weil der Franken insgesamt der größere Verlierer ist.

Ob der Euro gegenüber dem Schweizer Franken wirklich aus dem Quark kommt, dürfte nicht allzuletzt an Deutschland liegen. Die größte Volkswirtschaft Europas befindet sich auf dem Radarschirm der Skeptiker. Hintergrund sind die wirtschaftsfeindlichen Beschlüsse der Großen Koalition in Berlin.

Rente mit 63

"In den kommenden Jahren wird Deutschland der Schlüssel zu Europa sein. Mit der großen Koalition wird man noch größere ordnungspolitische Fehler und im Vergleich mit Inflation und Wachstum zu hohe Lohnabschlüsse sehen. Die Deutschen sind dabei, viel von dem Erreichten wieder preiszugeben", sagte der Chefstratege Christian Gattiker von Julius Bär auf dem Finanzmarkt-Roundtable der "Neue Zürcher Zeitung".

Der bei 8,50 Euro geplante Mindestlohn dürfte vor allem ein Problem für Ostdeutschland werden. Darüber hinaus müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber höhere Sozialversicherungsbeiträge entrichten, damit CDU und SPD ihre größte Wählerschaft, die Rentner, mit Milliardengeschenken beglücken können. Die Investitionen bleiben auf der Strecke.

Noch sind die Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft äußerst rosig. Für 2014 rechnen die Forschungsinstitute mit knapp zwei Prozent Wachstum. 2015 soll gar die Dreiprozentmarke in Reichweite kommen. Allerdings haben sich die Prognosen in den letzten Jahren fast immer als falsch herausgestellt.

Weil Deutschland dabei ist die Sozialpolitik Frankreichs zu imitieren (z.B. Rente mit 63), sinkt das Potentialwachstum. Käme ein externer Schock dazu, beispielsweise durch eine Konjunkturverlangsamung in China, müssten die Wachstumsprognosen in Nullkommanichts halbiert werden. Sollte Deutschland schwächeln, hätte es der Euro umso schwerer gegenüber dem Franken zu steigen.
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