Wird der Euro noch einmal auf 1,25 Franken steigen?
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Wird der Euro noch einmal auf 1,25 Franken steigen?

Ökonomen und Charttechniker sind sich einig. Der Eurokurs könnte in den kommenden Wochen bei 1,23 CHF kleben bleiben. Die Leitzinssenkung der EZB ist für die Schweiz und für Franken-Fremdwährungskreditnehmer kontraproduktiv. Ungewisse Aussichten haben offenbar zu einem Umdenken bei der Stadt Linz geführt. Sie konvertiert einen Frankenkredit im hohen zweistelligen Millionenbereich.

Aktuell notiert die Eurokurs bei 1,2314 CHF. Nach der überraschenden Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte es die Gemeinschaftswährung noch schwieriger haben gegenüber dem Schweizer Franken aufzuwerten. Die ultralockere Geldpolitik stellt für den Euro ein großes Hindernis dar. Darüber hinaus erschwert das charttechnischer Bild einen substantiellen Anstieg.

Schmerzhafte Umwandlung

Die Stadt Linz konvertiert eine Darlehensschuld in Höhe 97,5 Millionen Franken in 79,28 Millionen Euro. Es handelt sich um die Hälfte einer Schweizer-Franken-Anleihe, mit der man sich bei Versicherungen, Pensionskasse und Unternehmen einst zinsgünstig Fremdkapital beschaffte, jedoch vergaß, dass es auch Wechselkursrisiken gibt. Mit der Umwandlung wolle man das Kursrisiko nun reduzieren, heißt es aus dem Rathaus.

Besonders schmerzhaft ist die Umwandlung für den kommunalen Steuerzahler. Konvertiert werden die knapp 100 Millionen Franken jetzt zu einem Eurokurs von 1,23 Franken. Zu welchem Wechselkurs man seinerzeit den Franken-Kredit aufnahm, ist unbekannt. Wenn es zu einem Kurs bei etwa EUR/CHF 1,50 geschah, ergibt sich ein Wechselkursverlust von ca. 14 Millionen Euro.

Sollte der Euro bei 1,23 Franken kleben bleiben, werden früher oder später noch einmal 14 Millionen Euro fällig. Insofern spekuliert die Stadt Linz kräftig weiter, weil sie nur die Hälfte der Franken-Anleihe konvertiert. Man traut sich nicht zu einen Schlussstrich zu ziehen.