UBS bereitet sich auf Euro jenseits von 1,2650 CHF vor
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UBS bereitet sich auf Euro jenseits von 1,2650 CHF vor

Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2290 Franken. Das könnte sich rasch ändern, meint die Schweizer Großbank UBS. Man müsse sich auf ein Eskalieren der Gemeinschaftswährung vorbereiten. Das Devisenpaar sei dazu in der Lage das Hoch bei EUR/CHF 1,2650 zu überspringen. Hintergrund sind die Aktivitäten der Schweizer Vermögensverwalter. Sie beenden ihre Firesales.

Es komme zu einer Abschwächung bei den Verkäufen von ausländischen Krediten durch Schweizer Banken, sagt der Chef für globale Währungsstrategie von der UBS, Mansoor Mohi-uddin. Darüber hinaus weist der renommierte Devisenexperte darauf hin, dass es eidgenössische Vermögensverwalter nicht länger ablehnten, ausländische Vermögenswerte zu kaufen.

Es zeichne sich somit ein bedeutender Wendepunkt beim Wechselkurs des Euros zum Franken ab. Nach Informationen des stets gut informierten "Wall Street Journal" ist Mohi-uddin der Meinung, man müsse mit plötzlichen Kursausschlägen rechnen. Diese könnten den Euro über das Jahreshoch vom 22. Mai bei 1,2650 CHF tragen.

Skeptiker

Nicht alle Analysten teilen die Schlussfolgerungen der UBS. Es gibt weiterhin ein Lager von Experten, das von einer Abwertung des Euros auf 1,20 Franken ausgeht. Als Gründe werden der riesige Schweizer Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von 13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sowie die Entwicklung der Inflation angeführt.

Die Schweiz hat einen mehr als doppelt so hohen Leistungsbilanzüberschuss wie Deutschland, das für seine hohen Exportsalden auf internationaler Bühne regelmäßig Kritik einstecken muss. Währungen von Ländern mit Leistungsbilanzüberschüssen tendieren dazu aufgrund von Kapitalzuströmen aufzuwerten.

Ferner spricht aus volkswirtschaftlicher Sicht die negative schweizerische Teuerung (-0,5%) gegen eine Aufwertung des Euros. Im Euroraum beläuft sich die jährliche Inflation auf 1,6 Prozent. Die auseinander klaffenden Teuerungen führt zu einer ständigen Abnahme des fairen EUR/CHF Wechselkurses, also jenen, der realwirtschaftlich gerechtfertigt wäre.