Nordkorea ist nächste Herausforderung für den Mindestkurs
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Nordkorea ist nächste Herausforderung für den Mindestkurs

Zyperns komplizierte Rettungsaktion war für den Eurokurs CHF noch praktikabel. Auch Italiens Politikkrise steckte die Gemeinschaftswährung ohne größeren Schaden weg. Nun steht Nordkorea im Rampenlicht. Der Schweizer Franken könnte zu einer Fluchtwährung werden. Wie lange kann sich der Euro noch über 1,21 Franken halten?

Das Devisenpaar schloss am Freitagabend bei EUR/CHF 1,2139. Wenige Stunden zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2158 festgesetzt. Entgegen ersten Vermutungen musste die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März keine Euro-Stützungskäufe durchführen, um den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken zu verteidigen.

Der Anstieg der Devisenreserven auf das Rekordhoch von 438 Milliarden Franken ist in erster Linie auf eine Aufwertung des US-Dollars zum Schweizer Franken zurückzuführen. Neben dem Euro, dessen Anteil sich auf 49 Prozent der Devisenreserven beläuft, hortet die Nationalbank den Dollar (28 Prozent). Wenn der Greenback aufwertet, steigt somit der Gegenwert der Devisenreserven.

Im Falle einer militärischen Aktion Nordkoreas, könnte der Eurokurs in wenigen Minuten in den Bereich 1,2010 bis 1,2030 CHF abstürzen. Das Regime in Pjöngjang könnte gerade dann zuschlagen, wenn sich die Lage etwas zu beruhigen zu scheint. Neben dem Start einer Rakete muss man mit Artillerieangriffen rechnen. Im November 2010 hatte es einen solchen Kampfbeschuss der südkoreanische Insel Yeonpyeong gegeben.

Im Falle einer Eskalation des Konflikts zwischen Nord- und Südkorea könnte der Franken zu einer gesuchten Fluchtwährung werden, sagt der UBS-Chefökonom Daniel Kalt im Gespräch mit awp Finanznachrichten. "Gestärkt würde in diesem Fall aber vor allem der US-Dollar wegen den repatriierten Geldern aus den Schwellenländern und wahrscheinlich auch der Yen", meint Kalt.