Um den Eurokurs ist es von Tag zu Tag schlechter bestellt
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Um den Eurokurs ist es von Tag zu Tag schlechter bestellt

Es geht immer tiefer in den Keller. Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,2815 Dollar sowie 1,2171 Franken. Von ihren Höchstständen ist die Gemeinschaftswährung meilenweit entfernt. In den ersten Wochen des Jahres kletterte der Euro auf 1,3712 Dollar und 1,2570 Franken. Wer ist Schuld an dem weichen Euro? Oder steckt vielleicht sogar politisches Kalkül dahinter?

Aus wirtschaftlicher Sicht kann dem Euroraum derzeit nichts Besseres passieren als eine Wechselkursabwertung. Die im Handel mit Drittländern wenig wettbewerbsfähigen Euro-Staaten Frankreich und Italien brauchen einen leichteren Euro. Den bekommen sie nun. Die Abwertung gibt es aber nicht mehr zum Nulltarif.

Der Taucher des Euros im Februar und der ersten Märzhälfte war für alle Beteiligten eine schöne Sache. Begleitet wurde das Ganze nämlich von einer Abnahme der Zinsen für spanische Staatsanleihen. Selbst in Italien, das nach den Wahlen Ende Februar unregierbar wurde, stagnierte die Zinsentwicklung.

Nach der Zypern-Krise scheinen die Kapitalzuflüsse in die südeuropäischer Länder nun aber zum Erliegen zu kommen. Die Zinsen steigen wieder. Es ist ein Nullsummenspiel. Dass was Italien an Wettbewerbsvorteilen durch den weicheren Euro hereinholt, geht in Form von höheren Zinsen sofort wieder heraus.

Für Frankreich scheint das Spiel mit dem Wechselkurs hingegen aufzugehen. Weil französische Staatsanleihen nach wie vor zu den sicheren Häfen gehören, kletterten ihre Renditen zuletzt nicht. Gleichzeitig hilft der schwächere Euro den Wettbewerbsnachteil der Unternehmen ein wenig zu lindern. Die französischen Unternehmenssteuern und -abgaben gehören zu den höchsten in Europa.