IWF Wechselkurs-Schiedsrichter wäscht SNB-Mindestkurs weiß
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IWF Wechselkurs-Schiedsrichter wäscht SNB-Mindestkurs weiß

Notfalls muss die Schweiz negative Zinsen einführen, um den Euro-Mindestkurs zu verteidigen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) macht sich mittlerweile größere Sorgen um die Standhaftigkeit der Untergrenze als die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die Schweiz manipuliert zwar den Wechselkurs, aber das ist schon in Ordnung so, sagte der IWF.

Damit dürfte die Kritik an dem Mindestkurs-Regime der SNB abklingen. Der Weltwährungsfonds gilt als Schiedsrichter, wenn es um Wechselkurse geht. Diese Rolle wird von den G7 und G20-Staaten anerkannt. Dass der IWF nun den Mindestkurs reinwäscht, könnte auch mit Lobbyarbeit des SNB-Direktoriumsmitglied Fritz Zurbrügg in Verbindung stehen.

"Im Falle von erneutem Aufwertungsdruck denkt der IWF, dass die SNB negative Zinsen auf überschüssige Einlagen der Schweizer Banken bei der SNB einführen sollte", sagte der IWF-Delegationsleiter Enrica Detragiache am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Bern. Der Eurokurs kletterte daraufhin kurz von 1,2199 auf 1,2289 CHF. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2240 Franken

Wenn es um die Haltbarkeit von Wechselkurssystemen geht, hat der Weltwährungsfonds jedoch eine erschreckende Prognosegüte. So lobte man einst die Eins-zu-Eins-Bindung des argentinischen Peso an den US-Dollar in den Himmel. Wenige Monate später platzte das sogenannte "Currency Board" und die Regierung in Buenos Aires Griff nach den Spareinlagen der Bankkunden.

Im Falle der Asienkrise 1997 war der IWF ebenfalls auf dem vollkommen falschen Dampfer. Die damals von Thailand wie ein Flächenrand ausgehenden Währungskrisen sah der Weltwährungsfonds zu keinem Zeitpunkt kommen.

Die derzeitige französische Doppel-Führung des IWF, der Chefvolkswirt Olivier Blanchard und die Vorsitzende Christine Lagarde, sind darüber hinaus dafür bekannt, ständig intervenieren zu wollen, wenn sich Marktgeschehnisse nicht ihren Vorstellungen entsprechend entwickeln.