Durch Sondertilgung mit seinem Frankenkredit glücklich werden?
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Durch Sondertilgung mit seinem Frankenkredit glücklich werden?

Bankexperten empfehlen endfällige Franken-Kredite in Euro zurückzuführen. Begründet wird dies mit aktuellen Wechselkursprognosen. Es sei nicht zu erwarten, dass der Schweizer Franken wieder auf einen Kurs von 1,40 oder 1,50 zum Euro sinkt, zitiert die Austria Presse Agentur Tim Geißler von der RLB NÖ-Wien. Es gibt aber auch Möglichkeiten ohne Radikalmaßnahmen auszukommen. Dazu zählen Sondertilgungen und die Umstellung auf reguläre Ratenzahlungen.

Wer beispielsweise mit seiner Bank Sondertilgungen vereinbart, kann das Frankenrisiko sukzessive reduzieren. Um das Wechselkursrisiko heraus zu bekommen, müssen die außerordentlichen Einzahlungen von Euro in Franken konvertiert und anschließend zur Tilgung der Darlehenssummer verwendet werden. Das Geld sollte nicht an den Tilgungsträger gehen, der in den meisten Fällen in der Währung Euro denominiert sein dürfte.

Und dann wäre er „innerhalb von drei Stunden bei 1,10 und drei Tagen bei Parität - Sie haben ein sehr hohes Risiko“, erläutert Michael Rottmann von der UniCredit Bank Austria den möglichen Absturzes des Euros unter den Mindestkurs. Auf eine solche Talfahrt hätte die meisten Franken-Kreditnehmer wahrscheinlich keine Zeit zu reagieren. Der Eurokurs fiel Anfang August 2011 auf 1,0077 CHF. Wenige Wochen später führte die Schweizerische Nationalbank die Untergrenze bei 1,20 ein.

Neben Sondertilgungen und einer kompletten Euro-Konvertierung ist es auch möglich den Frankenkredit auf reguläre Ratenzahlungen umzustellen. Eine solche Lösung empfehlen die wenigsten Finanzberater, weil viele Banken für die Euro CHF Konvertierung der monatlichen Rate wahrscheinlich Gebühren verlangen werden und martktferne Wechselkurse berechnen dürften.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht erscheint die Umstellung auf reguläre CHF-Ratenzahlungen wenig sinnvoll. Die Inflationsraten zwischen Österreich und der Schweiz klaffen weit auseinander. Die österreichische Teuerung befindet sich mit 2,2 Prozent im positiven Terrain, während die Schweizer Teuerung bei -0,5 Prozent liegt. Für Euro-Europäer wird die Schweiz jeden Tag teurer. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Zwar könnte die Schweizer Teuerung steigen, aber wegen der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank dürfte die Euro-Inflation wahrscheinlich noch stärker zulegen.
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