Madrid droht mit Pleite und €-Austritt
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Madrid droht mit Pleite und €-Austritt

Spaniens Regierung fährt schwere Geschütze auf. Heute reist der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos nach Berlin, um sich mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble zu treffen. Es könnte ein Erpressungsversuch werden, wie sie ihn die Eurozone noch nicht gesehen hat. Spanien sei bereit bis zum äußersten zu gehen, und mit der Staatspleite und dem Euro-Austritt zu drohen, berichtet die Zeitung „El Economista“.

Madrid wolle, dass Schäuble die deutschen EZB-Mitglieder Jörg Asmussen und Bundesbankchef Jens Weidmann für den Kauf von spanischen Staatsanleihen begeistere. Wenn er damit scheitere, müsse man andere Maßnahmen in Erwägung ziehen, will die spanische Zeitung aus Madrider Regierungskreisen erfahren haben. Dabei handele es sich um die Einstellung des Schuldendienstes (Staatsbankrott) und den Austritt aus der Eurozone.

Derweil steigen die Zinsen für spanische Zehnjahrespapiere auf 7,58 Prozent und erreichen ein neues Rekordhoch. Spanischen Schuldtitel mit einer Laufzeit von fünf Jahren rentieren bei 7,56 Prozent, die Zweijährigen bei 6,67 Prozent. Der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Dollar kann sich nach dem gestrigen Tief bei 1,2062 ein wenig erholen und notiert 1,2115. Das Devisenpaar Euro Franken steht bei 1,2009.

Auf einmal liegt neben dem griechischen- auch ein spanischer Staatsbankrott auf dem Tisch. Ob man das Gepoltere aus Madrid ernst nehmen muss, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die Deutschen dürfte sich jedoch nicht erpressen lassen. Sonderkonditionen für Spanien in Form von Staatsanleihekäufen und einem aufgeweichten Troika-Reformprogramm will Berlin verhindern.

Mit Kopfschütteln dürften internationale Vermögensverwalter die Handlungen der spanischen Regierung zur Kenntnis nehmen. Madrid ist eher dazu bereit den Euro zu zerstören, als durch Reformen das Land zukunftssicher zu machen. Die spanische Regierung könne die Lage ein wenig entschärfen, wenn sie sich an die Arbeit machen würde eine neue Finanzarchitektur zwischen den Regionen und der Zentralregierung auszuarbeiten.
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