Lethargie geht bei EUR/CHF 1,2009 weiter
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Lethargie geht bei EUR/CHF 1,2009 weiter


Der Eurokurs profitiert nur kurzzeitig von den Beschlüssen des EU-Gipfels. Gegenüber dem Schweizer Franken schoss die Gemeinschaftswährung am Freitagnachmittag von 1,2010 auf 1,2037 nach oben. Wieder einmal konnte sich der Euro jedoch nicht halten und so fiel der Währungskurs bis Handelsschluss auf EUR/CHF 1,2009.

Klamme Euroländer und angeknackste Banken können zukünftig leichter Hilfsgelder aus dem ständigen Rettungsschirm ESM beantragen. Ferner haben die Staats- und Regierungschefs auf mittlere Sicht verabredet, die Bankenaufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu bündeln. Langfristig wollen die Nationalstaaten Haushaltskompetenzen an Brüssel abgeben.

Nun blickt alles auf die EZB. Bei der geldpolitischen Sitzung der Währungshüter am kommenden Donnerstag könnte der Leitzinssatz zum ersten Mal in der Geschichte unter 1,00 Prozent gesenkt werden. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat in einem Interview mit der Zeitung „Financial Times“ eine Verringerung auf 0,75 Prozent bereits angedeutet.

Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik expansiver gestalten und noch mehr Euros drucken, bliebe der Verkaufsdruck auf der Gemeinschaftswährung groß. Ein abermaliger Anstieg auf 1,2037 CHF erscheint unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte sich der Aufwertungsdruck des Frankens erhöhen, sollte die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Freitag einen überproportional Anstieg des Gegenwertes ihrer Devisenreserven von 304 auf 350 bis 400 Milliarden Franken bekannt geben.