Schweiz verärgert über Exporte
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Schweiz verärgert über Exporte

Der Schweizer Exportüberschuss verdoppelte sich nahezu. So kletterte die Handelsbilanz zwischen April und Mai 2012 von 1,26 auf 2,48 Milliarden Franken. Dennoch zeigt sich die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) sehr unzufrieden mit den Ergebnissen. „Exporte weiterhin im Abwäsrtssog“, melden die Berner EZV-Fachleute.

Grund für die Warnung sind rückläufige Exporte in neun der zehn Branchen. Nur die Uhrenindustrie schaffte im Mai mit einem Plus von 16,2 Prozent einen Exportzuwachs. Die Maschinen- und Elektroindustrie setze -15,2 Prozent weniger ab, die Metallindustrie -18,4 Prozent. Am größten ist der monatliche Rückgang in der Papier- und Grafischen Industrie mit -25,3 Prozent.

Dabei leidet die eidgenössische Exportwirtschaft besonders unter der sinkenden Nachfrage aus der Europäischen Union (EU). Die Ausfuhren in den EU-Hauptmarkt fielen um -10 Prozent bzw. eine Milliarde Franken. Überdurchschnittlich sanken die Exporte nach Italien und Österreich mit -13 Prozent. Die Verkäufe nach Frankreich gingen um -11 Prozent, die nach Deutschland um -3 Prozent zurück.

Bei der Importentwicklung fällt auf, dass sich die Einführen von libyschem Erdöl um das Dreifache erhöhten. Dies ging auf Kosten von Kasachstan, aus dem die Importe fast vollständig zum Erliegen kamen, erläutert die eidgenössische Zollverwaltung. Die Einfuhren aus den Vereinigten Staaten und Asien kletterten jeweils um 18 Prozent.

Die Devisenmärkte schauen nicht auf die Erläuterungen der EZV, sondern die Verdopplung des Außenhandelssaldo. Der Schweizer Franken wird einen Tacken stärker, weil der Eurokurs im Laufe des europäischen Handelstages von 1,2011 auf 1,2008 CHF fällt. Der Wechselkurs Euro Dollar weiß noch nicht so recht, was er von der Fed-Sitzung halten soll und notiert gegenüber dem Vortag wenig verändert bei 1,2700.
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