Eurokurs zischt auf 1,2024 CHF
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Eurokurs zischt auf 1,2024 CHF

An den Finanzmärkten hebt sich die Stimmung. Die Beschlüsse des EU-Gipfels sorgen für Erleichterung. Von der steigenden Risikobereitschaft angetrieben, klettert der Eurokurs auf 1,2024 Schweizer Franken. Gestern notierte das Devisenpaar noch bei EUR/CHF 1,2007. Italien und Spanien haben hoch gepokert und gewonnen. Deutschland, die Niederlande, Finnland und Österreich setzen auf mehr Zuckerbrot und weniger Peitsche.

Die Hilfsgelder für die spanischen Banken sollen direkt an die Geldhäuser ausbezahlt werden und nicht wie ursprünglich geplant über den Umweg der Regierung. Dadurch erhöht sich die spanische Staatsverschuldung nicht. Italien bekommt ebenfalls mehr Hilfe. So kann das nach Griechenland am höchsten verschuldete Euroland durchsetzen, dass der Rettungsschirm zukünftig auf Anfrage aus Rom italienische Staatsanleihen kauft. Ein hartes Reformprogramm wird im Gegenzug nicht fällig.

„Das bricht den Teufelskreis, der Banken- und Schuldenrisiken verbindet“, twittert der Star-Ökonom Nouriel Roubini nach dem EU-Gipfel. Auf kurze Sicht könnte sich die Schuldenkrise nun ein wenig entschärfen. Kritiker warnen jedoch bereits vor den langfristigen Konsequenzen. Spanien und Italien dürften nun die Anreize fehlen, wichtige Reformen in Angriff zu nehmen, um ihre Wettbewerbsfähig und Kreditwürdigkeit aus eigener Kraft zu verbessern. Es könnte der Einstieg in die Transferunion sein.

Schweiz

Das KOF Konjunkturbarometer setzt derweil seine Aufwärtsbewegung fort. Der Index klettert um 0,36 auf 1,16 Zähler. „Dies deutet darauf hin, dass sich die Expansion des Schweizer Bruttoinlandsproduktes (BIP) weiter beschleunigen dürfte“, schreiben die Ökonomen der Konjunkturforschungsstelle. Es ist der fünfte Anstieg in Folge. Im Januar 2012 lag das Konjunkturbarometer noch bei -0,15 Punkten.