Teuerung Schweiz und Deutschland 2012
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Teuerung Schweiz und Deutschland 2012


Die Teuerung in der Schweiz belief sich im April 2012 auf -1,0 Prozent. Analysten rechnen mit einer jährlichen Inflationsrate für den Berichtsmonat Mai 2012 von -0,9 Prozent. Das Bundesamt für Statistik (BFS) in Neuchâtel veröffentlicht die aktuellen Resultate in der nächsten Woche am Donnerstag.

Unterdessen meldet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, dass die Inflationsrate Deutschlands im Mai 2012 voraussichtlich bei 1,9 Prozent gelegen hat. Zwar handelt es sich um eine Vorabschätzung. Allerdings stimmten die Hochrechnungen in der Vergangenheit oftmals mit den Endergebnissen überein.

In der Bundesrepublik lag die Jahresteuerung im Mai 2012 zum ersten Mal seit Dezember 2010 wieder unter 2,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB), Schweizerische Nationalbank (SNB), US-Notenbank (Fed) und viele weitere Zentralbanken nennen diese Marke, wenn sie von Preisstabilität sprechen.

EZB Leitzins

Devisenstrategen denken bereits mehrere Schachzüge in Voraus und befürchten negative Auswirkungen auf den Mindestkurs. Wenn in der größten Volkswirtschaft der Eurozone die Inflation zurückgeht, dann dürfte dies auch für die 16 verbleibenden Euroländer gelten. Im April 2012 betrug die harmonisierte Inflationsrate im Euroraum 2,6 Prozent.

Sollte die Euro-Inflationsrate wie die deutsche Teuerung um 0,2 Prozent zurückgehen, könnte man in der EZB über Leitzinssenkungen nachdenken. Notenbankchef Mario Draghi hat durch das aktuelle Leitzinsniveau von 1,00 Prozent noch einige Pfeile im Köcher, um das Wachstum anzukurbeln und die Schuldenkrise zu bekämpfen.

Käme es zu einer Leitzinssenkung auf 0,75 Prozent, wäre der Euro im direkten Vergleich zum Schweizer Franken zinstechnisch unattraktiver. Die Schweizerische Nationalbank müsste erheblich kräftiger intervenieren und Fremdwährungen kaufen, um die Untergrenze zu verteidigen.