Euro-Bären profitieren vom Zinsanstieg
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Euro-Bären profitieren vom Zinsanstieg

In der letzten Woche ging den Euro-Bullen schneller die Luft aus als gedacht. Nachdem das Devisenpaar in wenigen Stunden von EUR/CHF 1,2050 auf 1,2045 nach oben zischte, folgte eine Talfahrt. Diese hält bis heute an und so notiert der Euro gegenüber dem Schweizer Franken aktuell bei EUR/CHF 1,2057. Analysten nennen als Grund den Renditeanstieg bei eidgenössischen Bundesobligationen.

Schweizer Staatsanleihen sind auch im Zuge der Rallye an den Aktienmärkten wenig gefragt und so sinken die Anleihekurse. Im Gegenzug steigen die Renditen kräftig. Zinskupons für die Zehnjährigen kletterten in den letzten zwei Wochen von 0,68 auf 0,98 Prozent. Berücksichtigt man die Geldaufwertung durch die negative Teuerung, verdoppeln sich die Renditen. In der Schweiz fielen die Konsumentenpreise im Februar 2012 um -0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.


Während sich Deutsche- und Österreicher über Geldentwertung in Verbindung mit Inflationsraten von 2,3 Prozent bzw. 2,6 Prozent Sorgen machen, führt die negative Teuerung in der Schweiz zu einer Geldaufwertung. Addiert man die Teuerung zu den Renditen der Schweizer Bundesobligationen auf, ergeben sich Realrenditen von knapp zwei Prozent. Davon kann man in Deutschland und Österreich nur träumen.

Konservative Investoren, die deutsche Staatsanleihen in ihrem Depot haben, erleiden derzeit unter dem Gesichtspunkt der realen Renditen einen Verlust von -0,30 Prozent. Für Österreich liegt die Realrendite bei +0,30 Prozent. Dies ist auf den Verlust der Top-Bonitätsnote „AAA“ zurückzuführen, wodurch sich das Ausfallrisiko für die österreichischen Schultitel erhöhte und was dazu führte, dass Anleger höhere Zinsforderungen durchsetzen können.

Der jüngste Zinsanstieg bei eidgenössischen Staatsanleihen ist nicht auf ein erhöhtes Ausfallrisiko zurückzuführen. Die Solidität der Schweizer Staatsfinanzen ist kaum zu übertreffen, das Triple-A der Eidgenossen ein stärkeres als das der Bundesrepublik. Das von der Nationalbank prognostizierte diesjährige Wirtschaftswachstum „von gegen 1 Prozent“ lockt ausländische Investoren an. Dies spiegelt sich auch im sinkenden Euro CHF Wechselkurs wider.
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