Franken verursacht Industrie-Stagnation
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Franken verursacht Industrie-Stagnation

„Die Frankenstärke hat in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie tiefe Spuren hinterlassen“, berichtet der Arbeitgeberverband Swissmem. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen nicht davon ausgehen in 2012 Wachstum zu generieren. Die so genannte MEM-Industrie ist das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft und mit 335.000 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber.

Unterdessen legt der Schweizer Franken am Devisenmarkt eine Schippe drauf und drückt den Eurokurs auf 1,2040 CHF. Die Talfahrt der europäischen Gemeinschaftswährung erscheint paradox, weil der Euro Wechselkurs zum Dollar auf EUR/USD 1,3485 steigt. Damit ist der Euro so teuer wie zuletzt am 5. Dezember 2011.

Trübe Wachstumsperspektiven werden vor allen bei den Bestelleingängen sichtbar. So sanken die Auftragseingänge in der MEM-Industrie im Kalenderjahr 2011 um -0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dadurch seien die Erholungstendenzen in der Schweizer Industrie vollständig zum Erliegen gekommen, erläutert Swissmem in einer Medienmitteilung vom 23. Februar 2012 mit dem Titel: „MEM-Industrie durchlebte schwieriges Jahr – keine Erholung in Sicht.

Gleichzeitig macht der Arbeitgeberverband eine Schweizer Franken Prognose 2012: „Solange die Staaten der Eurozone keinen glaubwürdigen Weg aus der Schuldenkrise finden, dürfte es kaum zu einer spürbaren Abwertung des Frankens kommen", schreiben die Interessensvertreter der Exportindustrie.

Swissmem prognostiziert einem Verharren des Euro Frankenkurses nur wenig über EUR/CHF 1,20, was für viele Unternehmen weitere Einbussen bei den Gewinnmargen bedeute. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wirtschaft der EU, dem Hauptsatzmarkt für Schweizer Produkte, stagniert.

Die Europäische Kommission legte am 23. Februar 2012 ihre Wachstumsprognose vor. Die EU-Behörde rechnet mit einem Wirtschaftswachstum 2012 für die EU von 0,0 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt in dem 17 Staaten umfassenden Euroraum wird nach Ansicht der Brüsseler-Volkswirte um -0,3 Prozent schrumpfen.