Teuerung Schweiz 2011/12 bei -0,7%
Home » » Teuerung Schweiz 2011/12 bei -0,7%

Teuerung Schweiz 2011/12 bei -0,7%

Die Teuerung in der Schweiz verharrt im negativen Terrain und birgt Deflationsrisiken. So sanken die Konsumentenpreise um -0,7 Prozent im Dezember 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat. Trotz expansiver Geldpolitik der Schweizerische Nationalbank (SNB) und steigenden Devisenreserven, herrschen erhebliche Abwärtsrisiken für die Preisstabilität.

Volkswirte begründen dies mit dem Umstand, dass die enorme Liquidität, welche die SNB in die Märkte pumpt, bisher nicht in die Realwirtschaft einsickere. Allerdings dürfe man sich auch nicht in Sicherheit wiegen, weil Inflationsgefahren erst mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren auftauchten. Eine große Gefahr sei das Verhältnis zwischen SNB Bilanzsumme und Bruttoinlandsprodukte, das auf zwei Drittel angeschwollen ist.

In den USA liegt dieses Verhältnis trotz der extrem expansiven Geldpolitik von Fed-Chef Bernanke bei 20 Prozent und birgt deutlich weniger Risiken. Durch die Verteidigung des Euro CHF Mindestkurses bläht sich die SNB-Bilanz weiter auf. So kletterten die ausländischen Devisenreserven der Nationalbank zwischen November und Dezember 2011 um +9,78 Prozent auf 254,24 Milliarden Franken.

Dollar-Affäre

Notenbank-Chef Philipp Hildebrand kommt offenbar mit einem blauen Auge davon. Der oberste Währungshüter konnte die Gründe für die Devisentransaktionen seiner Frau, der schweizerisch-amerikanischen Doppelbürgern Kaysha Hildebrand, plausibel erläutern. Würde der SNB-Chef wirklich beabsichtigen aus der Abwertung des Frankens Kapital zu schlagen, hätte er ein anonymisiertes Nummernkonto oder ein Devisenkonto außerhalb der Schweiz nutzen können.

Zwar fordert SVP-Chef Christoph Blocher eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) über die Dollar-Affäre. Allerdings scheint dies in erster Linie politisch motiviert zu sein. Darüber hinaus leidet nun die Glaubwürdigkeit Blochers, weil Kenntnisse über die Bankgeschäfte der Familie Hildebrand in seinen Einzugsbereich gelangt sind.

Als die deutsche Bundesregierung im Februar 2010 eine Steuer-CD mit Bankdaten ankaufte, sagte Blocher: "In der deutschen Regierung hat es Kriminelle. Der von Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble forcierte Kauf ist eine krasse Gesetzesverletzung.“ Blocher streitet zwar ab die Kontoauszüge Hildebrands gesehen zu haben. Allerdings ist sein Vorgehen von Doppel-Moral geprägt. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnet Blocher als Rechtspopulisten.