Wirtschaftswachstum Schweiz +0,2%
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Wirtschaftswachstum Schweiz +0,2%

Das Wirtschaftswachstum der Schweiz sorgt für eine positive Überraschung. So kletterte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar im dritten Quartal 2011 wie erwartet um +0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Allerdings korrigierte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die Erhöhung des Volkseinkommens für das zweite Quartal 2011 nachträglich um 0,1 Prozent auf +0,5 Prozent nach oben.

Nach der Veröffentlichung der BIP-Zahlen drängt der Schweizer Franken Kurs den Euro auf 1,2252 nach unten. Anschließend kann sich der Eurokurs wieder ein wenig erholen und notiert bei 1,2270 CHF um 11:37 MEZ. Die eidgenössische Währung kostet 81,50 Euro und verbilligt sich auch ein wenig, weil der Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) weiter abrutscht.

Der vom Fachverband für Einkauf und Supply Management procure.ch und der Credit Suisse herausgegeben Index fällt um -2,1 auf 44,8 Zähler. Analysten hatten mit einer weniger ausgeprägten Talfahrt auf 46,6 Punkten gerechnet. Der PMI entfernt sich immer weiter von der Wachstumsschwelle bei 50,0 Punkten. Die Schweizer Wirtschaft sei vom Sog der Eurokrise erfasst worden, teilten die Herausgeber mit.

Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe gelten in der Finanzwelt als exzellente Frühindikatoren. Die aktuelle Entwicklung in der Schweiz unterstreicht einmal mehr, wie abhängig die Alpenrepublik von der Eurozone ist. Unternehmen hätten aufgrund schleppender Auftragseingänge und sinkender Kapazitätsauslastung den Personalbestand und Vorleistungskäufe herunter gefahren, erläuterten procure.ch und Credit Suisse.

Geldspritzen, Fiskalunion

Am Devisenmarkt präsentiert sich der Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken trotz Liquiditätsspritze der Notenbanken weiterhin schwach. Am Vortag hat US-Notenbank Fed in einer konzertierten Aktion mit der Europäischen Zentralbank, der Schweizerischen Nationalbank, der Bank von England, der Bank von Japan und der Bank von Kanada den Zinssatz für Dollarkredite um 0,50 Prozent gesenkt. Man will offenbar in erster Linie europäische Banken stützen, für die die Kreditaufnahme in US-Währung zuvor auf ein Dreijahreshoch geklettert war.

Unterdessen wird der EU-Gipfel am 9. Dezember 2011 zur alles entscheidenden Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs auf dem Weg zur Lösung der Schuldenkrise heraufbeschworen. Politische Beobachter erwarten ein engeres Zusammenrücken der 17 Euroländer (Fiskalunion) sowie automatische Sanktionen für Schuldensünder. Anschließend könnte die EZB ihre Käufe von Staatsanleihen klammer Euroländer signifikant hochschrauben.
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