EZB flutet Banken mit 489 Mrd. Euro
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EZB flutet Banken mit 489 Mrd. Euro


Am Devisenmarkt bleibt der Eurokurs erst einmal unter der Marke von 1,22 CHF. Zwar schafft es die Kursentwicklung zeitweise auf EUR/CHF 1,2210 zu steigen im Laufe des europäisch geprägten Handelsgeschehens. Allerdings bleibt die Gemeinschaftswährung recht weich gegenüber dem Schweizer Franken. Derweil wirft die Europäische Zentralbank (EZB) in einer Hubschrauber-Aktion 489 Milliarden Euro über dem angeschlagenen Bankenmarkt ab.

Das Refinanzierungsgeschäft der EZB mit einer Laufzeit von drei Jahren (1.134 Tage) zum aktuellen Leitzinssatz von 1,00 Prozent ist ein voller Erfolg für den neuen Notenbank-Chef Mario Draghi. Die Banken im Euroraum lassen sich nicht lange Bitten und leihen sich insgesamt 489 Milliarden Euro. Analysten hatten im Vorfeld der Gießkannen-Aktion mit einem Ausleihvolumen in der Größenordnung von 300 Milliarden Euro gerechnet. Die EZB wird ein weiteres dreijähriges Refinanzierungsgeschäft mit unbegrenzter Liquidität im Februar 2012 durchführen.

Von dem fischen Geld im Finanzsystem versprechen sich die Währungshüter viel. So sei ein Bestreben, dass die Geldhäuser das Zentralbankgeld durch eine erhöhte Kreditvergabe an die Realwirtschaft weiterleiten, sagte Draghi im Vorfeld. Darüber hinaus hofft man, dass die Banken wieder mehr Staatsanleihen klammer Euroländer kaufen. Zusätzlich greift die EZB den Banken bei der Refinanzierung auslaufender Bonds unter die Arme.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sendet ein klares Signal an die Regierungen klammer Euroländer. So wird die Notenbank nur als Geldverleiher letzter Instanz der Banken fungieren. Subventionierungen von Regierungen über unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen durch die EZB werde es nicht geben. Dies hatte Draghi vor dem Europäischen Parlament bereits vor Wochen gesagt und untermauerte seine Haltung zu Wochenbeginn im Rahmen eines Interviews mit der Financial Times (Draghis Absage).

Aktuell weiß der Eurokurs CHF nicht so recht, wo er hin will. Auf der einen Seite macht die hohe Liquidität die europäische Gemeinschaftswährung weich. Auf der anderen Seite verbessert sich durch die EZB-Flutung die Gesamtlage an den Finanzmärkten. Die Schuldenkrise wird ein wenig zurückgedrängt, was dem Kurs Euro Franken Aufwärtspotential verschaffen sollte.