Am europäischen Devisenmarkt bleibt der Euro im Jahr 2011 ein Ladenhüter. So fällt die Gemeinschaftswährung das vierte Jahr in Folge und geht bei EUR/CHF 1,2165 aus dem Handel. Der Schweizer Franken ist 82,20 Euro-Cents wert. Das Devisenpaar wird durch die Schuldenkrise sowie den von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei EUR/CHF 1,2000 festgesetzten Mindestkurs dominiert.
„Sie können mir Vertrauen, dass ich alles tun werde, um die europäische Gemeinschaftswährung zu retten“, sagt die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, in ihrer Neujahrsansprache. „Allerdings kann der Euro nur überleben, wenn Europa aus seinen Fehlern der Vergangenheit lernt“, prognostiziert die Kanzlerin, liest damit den hochverschuldeten Südeuropäern die Leviten und fordert gleichzeitig eine stärkere Integration der Finanz- und Haushaltspolitik.
Der Eurokurs CHF ist durch die Finanzkrise 2008/09 und die Anfang 2010 einsetzende Euro-Krise tief gezeichnet. Der Schweizer Franken profitiert von seinem Status als sicherer Hafen und drückt den Euro von 1,6828 auf 1,0075 CHF nach unten zwischen Oktober 2007 und August 2011. Aus dem Blickwinkel der Schweizerinnen und Schweizer wertet der Franken in diesem Zeitraum von 59,42 auf 99,26 Euro-Cents auf (+67,05 Prozent).
Die Eidgenossen nutzen die harsche Aufwertung ihrer Landeswährung in erster Linie, um neue Personenwagen anzuschaffen, zeigt regelmäßig die Veröffentlichung des UBS-Konsumindikators. Durch die Festlegung einer Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,2000 seitens der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben sich zwar die negativen Auswirkungen der Frankenstärke auf die Exportwirtschaft ein wenig verringert. Allerdings bleibt ein fairer Wechselkurs bei EUR/CHF 1,4000, basierend auf der Kaufkraftparität, ein gutes Stück entfernt.
