Der Schweizer Franken Kurs kann sich nicht entscheiden und steht zum Wochenschluss bei 1,2354 per Euro. Damit befindet sich der EUR/CHF Tageskurs auf dem Niveau zu Wochenbeginn. Weder der überraschende Rückgang der eidgenössischen Devisenreserven noch der EU-Gipfel zur Schuldenkrise wurden zu einem Schicksalsmoment für den Euro Franken Kurs.
In der ersten Wochenhälfte kletterte der Eurokurs über die Marke von 1,24 CHF und erreichte am Mittwochmorgen bei 1,2443 ein Vier-Wochen-Hoch. Allerdings konnte sich die Einheitswährung nur kurze Zeit dort oben halten und rauschte anschließend auf 1,2312 in den Keller. Die Briten-Blockade auf dem EU-Gipfel zeigte ihre Wirkung.
Als jedoch klar wurde, dass der britische Premierminister David Cameron sein Land total isoliert hat und die anderen 26 EU-Länder die von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy ausgerufene Stabilitätsunion unterstützen, konnte der EUR/CHF Kurs wieder steigen. Allerdings reichte es nicht mehr für einen erneuten Angriff auf die Marke von 1,2400.
Nationalbank
Mit Spannung warten Devisenhändler auf die geldpolitische Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am 15. Dezember 2011. Die SNB verfügt über Handlungsspielraum ihren Mindestkurs zum Euro zu erhöhen. Überraschenderweise fielen die Devisenreserven der Nationalbank von 245,04 auf 229,28 Milliarden Sfr zwischen Ende Oktober und Ende November 2011.
So konnte sich die SNB zurücklehnen und musste die Wechselkursuntergrenze offenbar kaum verteidigen. Große Sorgen dürften Notenbankchef Hildebrand und seinen Stellvertretern Jordan und Danthine hingegen die Teuerung 2011 bereiten. Die Konsumentenpreise lagen im November 2011 um -0,5 Prozent tiefer als im November 2010.
Die Schweiz steckt in einer Deflation. Ein probates Mittel, um die negative Preisspirale zu bekämpfen, wäre eine Ausweitung der Geldmenge. Da die SNB beim aktuellen Leitzinssatz (3-Monats-Libor) von 0,05 Prozent kaum noch Handlungsspielraum hat, könnte man durch einen höheren Mindestkurses die Liquidität über die Devisenreserven anheben.
