Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser
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Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser

Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, warnt vor einem schwierigen Konjunkturumfeld. Gleichzeitig betonte Jordan, man gehe davon aus, dass der Schweizer Franken Kurs allmählich abwerte. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2309 CHF. Damit kostet die eidgenössische Währung 81,24 Euro-Cents.

In der Alpenrepublik befindet sich der konjunkturelle Verlauf auf dem Weg in schwieriges Fahrwasser, sagte Jordan der Zeitung „Le Matin Dimanche“. Die Nationalbank erwarte ein sehr niedriges Wachstum und schließe auch Verringerungen des Bruttoinlandsproduktes (BIP) nicht aus. Der starke Frankenkurs erschwere die Ausfuhren. Darüber hinaus sorge die Abkühlung der Weltkonjunktur für eine niedrigere Nachfrage, meint der SNB-Vize.


Unterdessen sorgten Kapriolen beim Euro CHF Kurs für Unverständnis am Devisenmarkt. Am Tag nach Thanksgiving, dem so genannten „Black Friday“ fiel die Kursentwicklung zunächst auf EUR/CHF 1,2250. Es folgte in wenigen Stunden ein rapider Anstieg auf 1,2378. Allerdings konnte sich der Eurokurs nur kurz knapp unter der Marke von 1,24 CHF halten und fiel bis zu Handelsschluss auf 1,2309.

Händler machen eine Twitter-Nachricht für die extremen Kursschwankungen verantwortlich. So wurden offenbar Gerüchte gestreut, dass die Schweizerische Nationalbank eine Ad-Hoc Medienmitteilung herausgeben werde und den Mindestkurs anheben könnte. Als sich die Spekulationen als haltlos erwiesen, ging es mit dem Eurokurs wieder bergab. Die geringen Handelsvolumina wegen des Black Friday in den USA haben die extremen Ausschläge offenbar begünstigt.

Analysten warten mit Spannung auf aktuelle Konjunkturdaten aus de Schweiz. So veröffentlicht am Dienstag die UBS ihr Konsumindikator. Am Mittwoch folgt das KOF Konjunkturbarometer, welches von 0,80 auf 0,66 Zähler fallen dürfte. Die eidgenössischen Detailhandelsumsätze werden am Freitag bekannt gegeben. Volkswirte erwarten einen Anstieg um +1,2 Prozent auf Jahressicht. Im August 2011 waren die Umsätze um -0,9 Prozent gefallen.