„SNB ist bereit zu handeln“
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„SNB ist bereit zu handeln“

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bleibt auf der Hut, obwohl der Euro auf 1,2370 CHF klettert. „Man beobachte die Lage permanent und ist bereit weitere Maßnahmen zu ergreifen. Der Schweizer Franken ist immer noch sehr hoch bewertet, sagte SNB-Vizepräsident Jean-Pierre Danthine der Zeitschrift Finanz und Wirtschaft.

Nachdem sich die Schuldenkrise in Italien ein wenig abgeschwächt hatte, konnte der Euro CHF Kurs eine vierwöchige Talfahrt beenden. Der Euro kletterte von 1,2266 auf 1,2370 CHF und schaffte damit ein Wochenplus von 0,85 Prozent. Zuvor war der Eurokurs zwischen dem 10. Oktober und dem 4. November 2011 von 1,2435 auf 1,2197 CHF gefallen (-1,91 Prozent) gefallen.

Mittlerweile ist die Schuldenkrise in Italien angekommen und bedroht damit noch stärker die Existenz der europäischen Gemeinschaftswährung. Das Stiefelland gilt als zu groß, um gerettet zu werden. Wie wenig Vertrauen Investoren in den Reformwillen der italienischen Politiker haben, zeigen die Umlaufrenditen von zehnjährigen Staatsanleihen.

Die Renditen der Schuldtitel kletterten über die kritische Marke von sieben Prozent und erreichten ein 12-Jahreshoch bei 7,48 Prozent am 9. November 2011. Gleichzeitig fielen die Zinskupons von deutschen Bundesanleihen auf 1,69 Prozent. Der Risikoaufschlag für das Halten von italienischen Staatspapieren anstatt von deutschen Bundesanleihen weitete sich auf 5,79 Prozent aus.

Kurz vor dem Wochenende entspannte sich die Lage am Fremdkapitalmarkt ein wenig als sich abzeichnete, dass Rom die von der Eurogruppe geforderten Sparbeschlüsse umsetzt und Ministerpräsident Silvio Berlusconi daraufhin vereinbarungsgemäß zurücktrat. Die Umlaufrenditen von italienischen Staatsanleihen fielen auf 6,45 Prozent.

Die steigende Risikobereitschaft, welche auch durch fester notierende Aktienmärkte sichtbar wird, hilft dem Eurokurs. Dadurch könnte die Strategie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) aufgehen. Die SNB setzt darauf, dass es der Euro aus eigener Kraft schaffen wird gegenüber dem Schweizer Franken aufzuwerten und forciert in erster Linie ihre verbalen Deviseninterventionen.
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