Der Eurokurs klettert im europäischen Handel auf 1,2440 CHF und markiert ein Wochenhoch. Man wolle eine Anhebung des Mindestkurses durch die Nationalbank, sagte der Vorsitzende der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (SWISSMEM), Hans Hess. Die so genannte MEM-Industrie ist die größte Exportbranche der Schweiz und im Industriesektor der wichtigste Arbeitgeber.
Zuvor hatte die bereits die Devisenexperten der UBS eine Erhöhung der seit dem 6. September 2011 bei EUR/CHF 1,20 liegenden Wechselkursuntergrenze ins Gespräch gebracht. Am 6. November 2011 meldete sich auch der Dachverband der Schweizer Wirtschaft (Economiesuisse) zu Wort. Man wäre über ein Weihnachtsgeschenk in Form einer Anhebung des Mindestkurses sehr erfreut, sagte der Chef von Economiesuisse, Gerald Bührer.
Es bleibt abzuwarten, wie lange die Schweizerische Nationalbank (SNB) dem Druck standhalten kann und die Ausrufung eines Eurokurs von 1,25 CHF oder 1,30 CHF verweigert. Bisher hoffen die Notenbanker, dass es die Euro Kursentwicklung aus eigener Kraft schafft aufzuwerten. Gleichzeitig beschränken sich SNB-Präsident Hildebrand und sein Vize Danthine hauptsächlich auf verbale Interventionen. Beide haben in letzter Zeit mehrfach betont, dass der CHF Kurs immer noch überbewertet sei.
Am Devisenmarkt zeigt sich der Erfolg von den verbalen Interventionsmaßnahmen seitens der SNB. So hält sich der Eurokurs hartnäckig bei 1,24 CHF, während die Euro Kursentwicklung zum Dollar in den Keller rauscht. Die Devisenrelation zwischen der Eurozone und den USA fiel von EUR/USD 1,4246 auf 1,3421 (-5,79 Prozent) zwischen dem 28. Oktober und dem 17. November 2011.
Die ZEW Konjunkturerwartungen für die Schweiz werden zum siebten Mal in Folge im negativen Terrain liegen, prognostizieren Analysten. Der Index vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung bildet die Konjunkturaussichten auf Sicht von sechs Monaten ab und wird heute um 11:00 Uhr MEZ veröffentlicht. Im Berichtsmonat Oktober 2011 lag der ZEW bei -54,4 Zählern.
