Am Devisenmarkt schafft der Eurokurs CHF einen fulminanten Wochenauftakt. So klettert die europäische Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,23 Schweizer Franken und markiert ein 2,5 Wochenhoch. Die schwache Teuerung in der Eidgenossenschaft in Verbindung mit einem Zeitungsinterview des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) puscht den Euro Tageskurs nach oben.
Der Eurokurs klettert um +2,07 Prozent auf 1,2382 CHF in weniger als zwei Handelstagen. Am Freitag stand die Euro Kursentwicklung noch bei 1,2130 CHF und näherte sich dem von der Nationalbank festgelegten Mindestkurs von 1,2000. Der Dollar profitiert ebenfalls von der Schwäche der eidgenössischen Währung und klettert über die Marke von 0,90 CHF.
Die Teuerung in der Schweiz ist rückläufig und signalisiert ernsthafte Deflationsgefahren. So sanken die Konsumentenpreise im Oktober 2011 um -0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die monatliche Teuerung lag ebenfalls bei -0,1 Prozent, teilte das Bundesamt für Statistik mit. Analysten hatten mit einem Preisanstieg im Vergleich zum September 2011 in Höhe von +0,2 Prozent gerechnet.
Verbindet man die rückläufige Teuerung mit der Stellungnahme des SNB-Präsidenten, dann wird deutlich, warum der Eurokurs so stark steigt. Hildebrand warnte gegenüber der Zeitung „NZZ am Sonntag“ vor deflationären Entwicklungen aufgrund der Frankenstärke. Gleichzeitig sagte er, dass die Nationalbank bereit stünde um zu handeln, falls eine Deflation dies erforderlich machen würde.
Händler haben Angst vor einer Erhöhung des Euro Mindestkurses auf 1,25 CHF bzw. 1,30 CHF und schließen Positionen. Aus technischer Sicht muss der Eurokurs einen Widerstand bei 1,2430 CHF überspringen. Anschließend wäre Platz für die Einheitswährung in den Bereich von 1,25 Schweizer Franken vorzudringen.
