Am Devisenmarkt befindet sich der Eurokurs auf dem Weg nach oben. Zur Wochenmitte steht der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Franken bei 1,2276 CHF. Damit kostet die eidgenössische Währung umgerechnet 81,32 Euro-Cents. Die europäische Gemeinschaftswährung macht Boden gut. Allmählich zeichnet sich eine Lösung der Euro-Finanzkrise ab.
Die Euro Finanzminister diskutierten auf ihrem Treffen zu Wochenbeginn eine Umschuldung Griechenlands. Experten rechnen mit einem Schuldenschnitt von 50 Prozent, wenn die Troika offiziell feststellt, dass die Schuldentragfähigkeit Griechenlands nicht mehr vorhanden ist. Allerdings übt sich die politische Führung der Eurogruppe noch in Zurückhaltung, bevor nicht die Ausweitung des Rettungsschirms unter Dach und Fach ist. Die Slowakei hat bisher nicht zugestimmt.
An den Finanzmärkten macht sich Hoffnung breit. Investoren kaufen nicht mehr umfangreich den sicheren Hafen Schweizer Franken. Die steigende Risikobereitschaft an den Aktienmärkten kommt dem Eurokurs zu Gute. Investoren wittern Schnäppchen-Kurse. Eine Rezession für den Euroraum ist bereits weitgehend eingepreist. Ab sofort gehen die Wetten los, zu welchen Zeitpunkt die Wirtschaft sich beginnt zu erholen.
Die Abstufung der italienischen Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody’s Investor Service nehmen Marktteilnehmer vergleichsweise gelassen hin. Die Abstufung kommt nicht unvorhergesehen, nachdem Standard & Poor’s die italienische Bonitätsnote bereits zuvor gesenkt hat. Entscheidend ist, ob es Italien wie bisher geplant schafft einen ausgeglichenen Haushalt bis zum Jahr 2013 vorzulegen.
Aus charttechnischer Sicht ist für den Eurokurs ein Widerstand bei 1,2345 CHF entscheidend. Gelingt es der Gemeinschaftswährung diese Marke zu überwinden, wäre der Weg frei für Wechselkurse über 1,25 CHF. Die Euro Kursentwicklung prallte bereits zweimal bei 1,2345 nach unten ab, und zwar am 4. Juli und am 22. September 2011.
