Für den Eurokurs geht es weiter nach oben. In wenigen Stunden kletterte die Euro Kursentwicklung von 1,2327 auf 1,2466 CHF (+1,13 Prozent). Die immer wahrscheinlicher werdende Ausweitung des Euro Rettungsschirms (EFSF) auf zwei Billionen Euro macht vielen Investoren Mut. Im Sog der steigenden Risikobereitschaft kann sich auch die europäische Gemeinschaftswährung aufrappeln und die Stärke des Schweizer Frankens ein wenig verringern.
Deutschland Finanzminister Wolfgang Schäuble hat die Gesetzgeber über ein geplantes Versicherungsmodell bei der Ausweitung des Rettungsschirms informiert. So haben sich Berlin und Paris offenbar abgesprochen, mit dem EFSF zukünftige Platzierungen von italienischen- und spanischen Staatsanleihen abzusichern. Im Gespräch ist eine 20-prozentige Bürgschaft des Rettungsschirms. Im Falle einer Pleite von Italien oder Spanien, würde der Rettungsschirm die ersten 20 Prozent eines Schuldenschnitts übernehmen.
Die EFSF-Garantie soll in erster Linie private Investoren wieder ermutigen, Staatsanleihen aus der dritt- und viertgrößten Volkswirtschaft des Euroraums zu kaufen. Die beiden angeschlagenen Euroländer müssen 2012 fällige Staatspapiere im Wert von ungefähr 500 Milliarden Euro am Fremdkapitalmarkt refinanzieren.
Der Eurokurs eröffnet sich mit seinem Anstieg über den technischen Widerstand bei 1,2435 CHF weiter Aufwärtspotential. Für Charttechniker ist jedoch entscheidend, ob sich die Kursentwicklung am Ende des Handelstages immer noch über diesem Widerstandsniveau befindet. Damit wäre der Weg frei auf EUR/CHF 1,2640. Aus fundamentaler Sicht könnte der EU-Gipfel am kommenden Sonntag eine Initialzündung sein für einen mittelfristigen Anstieg beim Eurokurs auf 1,30 CHF.
