SNB-Chef verteidigt Euro Franken Bindung
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SNB-Chef verteidigt Euro Franken Bindung

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, hat die Kopplung des Frankens an den Euro verteidigt. Auf dem Treffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington machte Hildebrand seine ersten öffentlichen Bemerkungen seit der Anbindung und der Festlegung einer Wechselkursuntergrenze bei 1,2000 CHF.

Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2223 CHF und ist damit 1,85 Prozent vom Mindestkurs entfernt. Die Euro Kursentwicklung hat in der letzten Handelswoche Boden gutgemacht gegenüber dem Schweizer Franken. So kletterte die Währungsrelation von 1,2049 auf 1,2343 CHF (+2,44 Prozent) zwischen dem 19. September und dem 22. September 2011.

Spekulanten haben Muffensausen, weil sie befürchten, dass die Nationalbank die Wechselkursuntergrenze auf 1,2500 erhöhen könnte. Hildebrand wollte in Washington nicht kommentieren, ob die SNB eine Anhebung plane. Ähnlich hatte zuvor der Presssprecher der Schweizerischen Nationalbank, Walter Meier, reagiert. Auch er wollte nichts zu einer möglichen Erhöhung sagen.

Aus technischer Sicht bleibt der vierjährige Abwärtstrend der Euro Kursentwicklung gegenüber dem Schweizer Franken intakt. So fiel der Eurokurs von 1,6827 auf 1,0075 CHF (-40,13 Prozent) zwischen dem 11. Oktober 2007 und dem 9. August 2011. Um eine Trendwende einzuleiten, müsste die Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,3000 klettern.

Obwohl die Nationalbank keine Hilfe von anderen Notenbanken bekommt bei der Stabilisierung des Euro Franken Kurses, hätten seine Kollegen das Vorgehen der Schweiz anerkannt, sagte Hildebrand. Man sei in einer außergewöhnlichen Lage, welche außergewöhnliche Maßnahmen erfordere.

Die Schweizerische Nationalbank rechtfertigt ihre Manipulationen am Euro CHF Kurs, weil sich die Schweiz einer Lage befindet, die vom Ausland vorgegeben wird. Aufgrund der Euro-Schuldenkrise ist der sichere Hafen Schweizer Franken extrem stark nachgefragt. Allerdings dürfe die Eidgenossenschaft nicht für die Geldversorgung der ganzen Welt verantwortlich sein, sagte der externe SNB-Berater Ernst Baltensperger der Zeitung „Tagesanzeiger“.