Der Euro steigt gegenüber dem Schweizer Franken auf ein Zweimonats-Hoch. Nach der Kopplung des Frankens an den Euro und der Festlegung eines Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), baut die Gemeinschaftswährung ihre Gewinne aus. Die Kursentwicklung klettert auf EUR/CHF 1,2180 und steht damit so hoch im Kurs wie zuletzt am 5. Juli 2011. Die eidgenössische Währung kostet 82,10 Euro-Cents.
Obwohl EZB-Präsident Trichet von einer Intensivierung der Abwärtsrisiken für die Konjunktur im Euroraum warnt, bleibt der Eurokurs wie von Geisterhand stabil gegenüber dem Franken. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Nationalbank während der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank das erste Mal im größeren Umfang intervenieren musste.
Der Euro kommt ebenfalls unter Verkaufsdruck, weil die EZB ihre Inflationsprognose abschwächt und damit künftige Leitzinserhöhungen erst einmal vom Tisch sind. Die Auf- und Aufwärtsrisiken für die Entwicklung der Teuerung seien ausgeglichen, sagte Trichet auf der Pressekonferenz im Anschluss an die geldpolitische Sitzung der Währungshüter.
Zuvor hatte die Trichet stets die Aufwärtsrisiken für die Inflationsentwicklung hervorgehoben und damit in erster Linie die zwei Leitzinsanhebungen des Frühjahres von 1,00 auf insgesamt 1,50 Prozent begründet. Die Teuerung in der Eurozone ist um 0,3 auf 2,5 Prozent gesunken in den letzten vier Monaten. Sollte die Inflation unter die Marke von zwei Prozent fallen bis zum Jahreswechsel, hätte die EZB Spielraum den Leitzins zu senken, um die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln, deutete Trichet an.
Während der Eurokurs aufgrund des SNB-Mindestkurses stabil bleibt, kommt die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar unter erheblichen Verkaufsdruck. Der Euro fällt von 1,4548 auf 1,3872 USD (-4,65 Prozent) in acht Handelstagen. Der Dollar legt auch gegenüber dem Schweizer Franken zu. Der Wechselkurs notiert aktuell bei USD/CHF 0,8720 und ist weit entfernt von seinem Rekordtief bei USD/CHF 0,7068 vom 9. August 2011.
