Die Euro Kursentwicklung rudert zurück
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Die Euro Kursentwicklung rudert zurück

Der Eurokurs steigt zunächst auf 1,1456 CHF im asiatischen Handel. Anschließend geht es bergab mit der Kursentwicklung und so notiert der Wechselkurs kurz vor den Öffnung der Wall Street bei EUR/CHF 1,1370. Schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum bestätigen die Abwärtstendenzen der Gemeinschaftswährung. Gleichzeitig präsentiert sich der Schweizer Außenhandel trotz Frankenstärke erstaunlich robust.

Das Ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft fällt den zweiten Monat hintereinander. So sinkt der Index für Deutschland um 4,2 auf 108,7 Punkte. Unternehmen hätten ihre Erwartungen für den Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten stark heruntergefahren, teilt das Ifo Institut mit. Die deutsche Wirtschaft könne sich den Turbulenzen nicht entziehen. Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die 7.000 befragten Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe sowie dem Groß- und Einzelhandel als gut.

Aktuelle Konjunkturdaten aus der Schweiz unterstreichen, dass die Exportwirtschaft nicht so sehr unter dem starken Franken leidet wie befürchtet. Der Außenhandelsüberschuss erhöht sich um 1,06 auf 2,83 Milliarden Sfr. Analysten hatten mit einem Überschuss in der Größenordnung von 1,83 Milliarden Sfr gerechnet für Juli 2011 gegenüber dem Vormonat. In der ersten Jahreshälfte 2011 steigen die Exporte um +4,3 Prozent und die Importe um +2,7 Prozent, meldet die Eidgenössische Zollverwaltung.

Unterdessen weitet sich die Schuldenkrise zu einer Euro-Finanzkrise aus. Neben den hoch verschuldeten Euroländern wie Griechenland und Italien kommt der Bankensektor unter erheblichen Druck. Viele Kreditinstitute des Südens der Eurozone bleiben auf die Europäische Zentralbank (EZB) angewiesen, weil die Fremdkapitalmärkte für sie so gut wie geschlossen sind. Nur die stärksten Banken, welche hauptsächlich im Norden angesiedelt sind, können sich noch über die Platzierung von Anleihen zu vernünftigen Konditionen Fremdkapital beschaffen.

Unterdessen watscht der deutsche Altkanzler Helmut Kohl die Merkelsche-Krisenpolitik ab. Die amtierende Bundesregierung zeige ein erschreckendes Maß an Mutlosigkeit und einen eklatanten Mangel an geschichtlichem Wissen, beschwert sich Kohl gegenüber der Zeitschrift "Internationale Politik". Fast zeitgleich mit den Kohl-Aussagen beraten die deutschen Parlamentarier über das zweite Rettungspaket für Griechenland.