Deutsches BIP vermiest der SNB die Tour
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Deutsches BIP vermiest der SNB die Tour


Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt im zweiten Quartal 2011 um +0,1 Prozent. Damit fällt das Wirtschaftswachstum deutlich schwächer aus als erwartet. Volkswirte prognostizierten eine BIP-Zunahme in Höhe von +0,5 Prozent. Gleichzeitig droht der gesamt Euroraum in eine Rezession abzurutschen. Aktuell erhöht sich die Nachfrage nach dem Schweizer Franken wieder.

Wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) in den kommenden Tagen den Franken an den Eurokurs anbindet, könnte dies zu früh kommen und in einem Fiasko für den Schweizer Steuerzahler enden. Die krisengeschüttelten Euroländer im Süden sind nicht gewappnet für ein zweites Abtauchen in eine Rezession. Anleger würden abermalig in den Franken flüchten. So macht die aktuelle Inflations- und Zinsentwicklung den Schweizer Franken noch attraktiver.

Zehnjährige Staatsanleihen aus der Eidgenossenschaft, welche als noch sicherer gelten als die mit „AAA“ bewerteten deutschen Bundesanleihen, rentieren derzeit bei 1,19 Prozent. Subtrahiert man die Inflationsrate der Schweiz in Höhe von 0,50 Prozent, bleibt Investoren ein Realzins von 0,69 Prozent. Eine vergleichbare Investition in deutsche Bundesanleihen resultiert in einer negativen Verzinsung von -0,07 Prozent.

EZB kauft Ramschpapiere

Die Europäische Zentralbank (EZB) kaufte in der letzten Woche im Wert von 22 Milliarden Euro in erster Linie spanische- und italienische Staatsanleihen. Zwar befindet sich das Rating von Staatspapieren der dritt- und viertgrößten Volkswirtschaft noch nicht auf dem Ramschanleihen-Niveau. Allerdings ist die EZB derzeit wohl der einzige „große Anleger“, der die Schuldtitel kauft. Banken sind weiterhin dabei ihre Anleihe-Engagements im Süden der Eurozone abzubauen.