Am Devisenmarkt reißt es den Eurokurs aktuell in die Tiefe. Während des überlappenden Handels in Europa und den USA fällt der Euro auf 1,1315 Schweizer Franken. Die europäische Gemeinschaftswährung erreicht ein neues Rekordtief und marschiert weiter Richtung Parität. Der eidgenössische Franken ist mit 88,38 Euro-Cents so teuer wie noch nie zuvor.
Spanische Schuldensorgen läuten die Talfahrt des Euro ein. Die Ratingagentur Moody’s prüft derzeit eine Abstufung der spanischen Bonitätsnote. Grund sei unter anderem das schwache Wirtschaftswachstum und Finanzierungsprobleme der Regionalverwaltungen, teilte Moody’s mit. Darüber hinaus steige die Gefahr, dass Gläubiger von Spanien nicht ihr gesamtes Geld rechtzeitig zurückbekommen. Diese Wahrscheinlichkeit habe sich durch die Einbeziehung von privaten Gläubigern im Rahmen des zweiten Rettungspaketes für Griechenland erhöht.
Aktuell wird der EUR/CHF Wechselkurs auch durch eine massive Schwäche der Dollarkursentwicklung gegenüber dem Schweizer Franken beeinflusst. So fällt der USD/CHF Kurs auf 0,7875. Das US-Wirtschaftswachstum ist im ersten- und zweiten Quartal 2011 deutlich schwächer als bisher angenommen ausgefallen. Die enorme Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem Greenback schlägt auf den Euro CHF Kurs durch.
Für Schweizerinnen und Schweizer sind neben dem Euroraum auch die Vereinigten Staaten eine sehr günstige Urlaubs- und Einkaufsdestination. Die eidgenössische Währung besitzt derzeit einen Gegenwert von 1,2698 US-Dollar. Nicht nur Konsumenten nutzen den starken Franken, um auf Schnäppchen-Jagd zu gehen. Auch schweizerische Unternehmen könnten zunehmend Firmen im Euroraum kaufen, um sich damit ein Stück weniger abhängig zu machen von Wechselkursentwicklungen.
