Schweizer Franken 2011 auf Gewinnerstraße
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Schweizer Franken 2011 auf Gewinnerstraße

Der Schweizer Franken bleibt die beliebteste Währung am Devisenmarkt. So mussten Eurokurs Sfr und Dollarkurs Sfr abermalig herbe Verluste einfahren. Auf der Generalversammlung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) warnte SNB-Chef Philipp Hildebrand vor Inflationsrisiken. Eine expansive Geldpolitik könne die Gefahr einer übermäßigen Teuerung nach sich ziehen.

Damit signalisierte Hildebrand indirekt eine geldpolitische Straffung, was dem Frankenkurs eine rasche Aufwertung einbrachte. So fiel der Eurokurs Sfr in wenigen Stunden um 1,5 Rappen von 1,2957 auf 1,2807. Der Dollarkurs sank auf ein neues Rekordtief gegenüber dem Schweizer Franken. So rauschte der Wechselkurs auf USD/CHF 0,8625, womit der Franken einen Gegenwert von 1,1594 Dollar besaß. Aus dem letzten Handelstag im April 2011 verabschiedet sich die eidgenössische Währung als klarer Gewinner.

Obwohl die Inflation derzeit in der Schweiz bei 1,0 Prozent liegt, geht die Nationalbank offenbar auf Nummer sicher und bereitet die Öffentlichkeit auf weitere Teuerungsrunden vor. Offenbar hält man eine Angleichung der Inflationsentwicklung zwischen dem Euroraum und der Eidgenossenschaft für unvermeidbar. So kletterten die Verbraucherpreise um +2,8 Prozent von April 2010 bis April 2011 in den 17-Euro-Staaten.

Während die Europäische Zentralbank (EZB) bereits dabei ist die Leitzinsen zu erhöhen, sendete die Schweizerische Nationalbank (SNB) bisher keine Signale aus in Bezug auf eine Anhebung des 3-Monats-Libor. Der Schlüsselzins liegt seit März 2009 bei 0,25 Prozent. Neben dem erhöhten Inflationsdruck, hat die SNB mehrfach auf die Gefahr von Blasenbildungen auf den Immobilienmärkten einzelner Kantone aufmerksam gemacht.

Das KOF Konjunkturbarometer für die eidgenössische Wirtschaft erhöhte sich von 2,25 auf 2,29 Zähler für den Berichtsmonat April 2011. Es sehe danach aus, dass das Wachstum dynamisch verlaufen werde, teilte die Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit. Das Barometer zum Zustand der schweizerischen Volkswirtschaft befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau und signalisiert Expansionskurs.

Der Schweizer Franken sei derzeit immer gefragt, sagte der Währungsstratege Greg Anderson von Citigroup der Nachrichtenagentur Bloomberg. Dabei spiele es offenbar auch keine Rolle, ob die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten steige oder falle. Bei vielen Händlern hat es ein wenig Verwunderung ausgelöst, dass der Eurokurs Sfr fällt, obwohl Risikotoleranz und Aktienmärkte steigen, was in der Regel der Gemeinschaftswährung zu Gute kommt.
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