Die europäische Gemeinschaftswährung setzt ihre Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken fort. Nachdem sich der Eurokurs am Vortag erholen konnte und auf 1,2467 CHF kletterte, hat der Abwärtstrend das Kommando erneut übernommen. Das bisherige Rekordtief bei EUR/CHF 1,2321 vom 23. Mai 2011 wurde unterboten. Die Euro Kursentwicklung rauschte auf 1,2298 Franken runter während des europäisch geprägten Devisenhandels am Mittwoch.
Nachdem sich der schweizerischen Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann bereits in der letzten Woche besorgt über die Stärke des Franken geäußert hatte, meldete sich nun ein Vertretet der Geldpolitik zu Wort. Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Jean Pierre Danthine, sagte in einem Fernsehinterview, dass die Geschehnisse am Devisenmarkt besorgniserregend seien und die SNB die Kursentwicklung sehr genau verfolge.
Obwohl viele Devisenstrategen der Meinung sind, dass eine unilateral vorgetragene Devisenintervention durch die Nationalbank zum scheitern verurteilt sei, ist die Bereitschaft bei der SNB für ein zweites Eingreifen nach der Finanzkrise offenbar vorhanden. Händler vermuten derzeit, dass die SNB intervenieren könnte, wenn der Eurokurs drohe unter 1,22 CHF oder 1,20 CHF zu fallen.
Insbesondere die Geschwindigkeit, mit welcher die aktuelle Talfahrt beim Eurokurs CHF vonstatten geht, stellt exportorientierten Unternehmen aus der Schweiz vor große Probleme. Darüber hinaus nutzen auch immer mehr eidgenössische Endverbraucher den starken Schweizer Franken aus, um preisgünstiger in benachbarten Euroländern wie Deutschland und Österreich einkaufen zu gehen.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Schweizer Franken Kurs derzeit in unbekanntem Terrain. Technische Analysten versuchen an psychologischen Kursmarken wie EUR/CHF 1,2300, 1,2250 und 1,2200 Orientierung zu finden.
