Sfr Kurs nutzt Schuldenkrise brutal aus
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Sfr Kurs nutzt Schuldenkrise brutal aus

Am Devisenmarkt wertet der Schweizer Franken am siebten Handelstag hintereinander auf. So verteuerte sich die eidgenössische Währung auf 78,55 Euro-Cents. Damit notiert der offizielle Eurokurs CHF bei 1,2730. Sollte eine wichtige Unterstützungszone zwischen EUR/CHF 1,2705 und 1,2720 nicht halten, dann droht sich der Ausverkauf der europäischen Gemeinschaftswährung fortzusetzen. Aus fundamentaler Sicht wird der Schweizer Franken durch die Euro-Schuldenkrise maßgeblich unterstützt.

Die drastisch steigenden Risikoaufschläge von griechischen Staatsanleihen zeigen die Angst der Investoren vor einer Umschuldung. So kletterten die Umlaufrenditen von zehnjährigen griechischen Staatsanleihen auf 14,55 Prozent und erreichen täglich neue Rekordstände. Die Zinsaufschläge bei Staatsanleihen von Griechenland mit einer Laufzeit von zwei Jahren sind unterdessen auf 20,34 Prozent geklettert. In der Laufzeit vergleichbare deutsche Bundesanleihen rentieren bei 1,74 Prozent.

Fass ohne Boden

Mit den enormen Zinsaufschlägen hat sich die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass Griechenland im nächsten Jahr an die Fremdkapitalmärkte zurückkehren wird können. Dies war im letzten Jahr vereinbart worden, nachdem das marode Land 110 Milliarden Euro Hilfsgelder von anderen Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bekommen hatte. Bei Griechenland könnten weitere Maßnahmen erforderlich werden, wie der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble erläutert hatte.

Wie bereits im Frühjahr 2010 ist der Schweizer Franken am Devisenmarkt einer der größten Profiteure von der Staatsschuldenkrise. Private- und institutionelle Investoren transferieren wieder im erhöhten Umfang Kapital aus dem Euroraum in die Schweiz. Es wird befürchtet, dass sich die Euro-Krise weiter verschärfen könnte.

Für weiteres Ungemach in Bezug auf den europäischen Währungsraum sorgte der Wahlsieg einer Anti-Euro Partei in Finnland. Der Norden der Eurozone fürchtet, dass insbesondere der Süden mit Griechenland und Portugal zu einem Fass ohne Boden werden könnte. Sollte Griechenland weitere Hilfsgelder benötigen, dann dürfte es zu noch schärferen Protesten kommen als beim letzten Mal.
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