Euro Frankenkurs knabbert an EUR/CHF 1,32
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Euro Frankenkurs knabbert an EUR/CHF 1,32

Die europäische Gemeinschaftswährung ist auf 1,3186 Schweizer Franken gestiegen. Damit verbilligte sich die eidgenössische Währung auf 75,84 Euro-Cents. Die schwache Teuerung in der Schweiz rechtfertigt den wieder erstarkten Eurokurs. So sanken die schweizerischen Konsumentenpreise um -0,4 Prozent im Januar 2011 im Vergleich zum Vormonat. Damit haben sich die Deflationsrisiken sprunghaft erhöht.

Volkswirtschaftler hatten mit einer monatlichen Inflationsentwicklung von -0,1 Prozent gerechnet. Die Erwartungen wurden auch bei der jährlichen Teuerung in der Schweiz weit verfehlt. So kletterten die Verbraucherpreise mit +0,3 Prozent vergleichsweise gering im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt ist die Preisstabilität im Schweizer Währungsraum durch Deflationsgefahren akut gefährdet.

Leitzinssatz

Davon kann auch der Euro gegenüber dem Frankenkurs profitieren. Insbesondere die sehr unterschiedliche Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sprechen langfristig für die Gemeinschaftswährung. Im Euroraum liegt die jährliche Inflationsentwicklung derzeit bei +2,4 Prozent und zwingt die EZB demnächst den Leitzinssatz anzuheben. EZB-Beobachter rechnen mit einem ersten Zinsschritt von 1,00 Prozent auf 1,25 Prozent im Herbst 2011.

Die Schweizer Leitzinsen müssen aufgrund der Risiken einer Deflation niedrig bleiben. Eine Anhebung des 3-Monats-Libor durch die Schweizerische Nationalbank ist derzeit nicht absehbar. So liegen die Leitzinsen in der Eidgenossenschaft offiziell bei 0,25 Prozent seit März 2009. Zusätzlich intervenierte die SNB am Devisenmarkt zwischen März 2009 und Juni 2010 um Deflationsrisiken zu bekämpfen. Der Eurokurs fiel trotzdem von 1,50 auf 1,24 CHF bis Dezember 2010.

Das Konsumklima in der Schweiz sank von +11 Zähler auf +10 Zähler im vierten Quartal 2011, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit. Allerdings sei die Konsumentenstimmung weiterhin optimistisch und habe sich kaum verändert. Die Beurteilung der befragten Haushalte in Bezug auf die Arbeitslosenzahlen und zur Arbeitsplatzsicherheit sei sogar besser, ist der SECO Medienmitteilung zu entnehmen. Die Arbeitslosenquote lag im Januar 2011 mit 3,8 Prozent auf dem Niveau von Vollbeschäftigung.
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