Teuerung macht EUR/CHF Kurs 1,26 möglich
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Teuerung macht EUR/CHF Kurs 1,26 möglich


Der EUR/CHF Kurs kletterte bis auf 1,2680 an den Devisenmärkten. Damit konnte sich die europäische Gemeinschaftswährung am zweiten Handelstag hintereinander erholen. Die jährliche Teuerung im Euroraum stieg überraschend auf +2,2 Prozent. In der Schweiz liegt die durchschnittliche Steigerung der Konsumentenpreise derzeit bei +0,2 Prozent. Die laxe Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte schneller zu einem Ende kommen als prognostiziert.

Von der Aussicht auf eine Rückführung der expansiven Geldpolitik konnte der Eurokurs Franken profitieren. Die Euro Kursentwicklung ist seit dem Rekordtief bei 1,2398 CHF vom 30. Dezember 2010 kontinuierlich geklettert. So fixierte die Europäische Zentralbank (EZB) den offiziellen Euro Referenzkurs auf 1,2669 CHF am Dienstagnachmittag. Damit kostete der Schweizer Franken umgerechnet 78,93 Euro-Cents.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte die Leitzinsen im März 2009 auf +0,25 Prozent gesenkt. Die EZB ging mit dem Leitzins auf 1,00 Prozent herunter im Mai 2009. Seitdem wurden die Leitzinsen in beiden Währungsräumen nicht mehr verändert. Solle sich die Teuerungsrate im Euroraum in den nächsten Monaten weiterhin am oberen Prognose-Ende der EZB liegen, könnte es früher zu einer Anhebung kommen als erwartet.

So ist das oberste Ziel der EZB die jährliche Teuerungsrate knapp unter zwei Prozent zu halten. Die Notenbanker prognostizierten eine Inflation zwischen +1,3 bis +2,3 für 2011. Lohnerhöhungen in der Bundesrepublik Deutschland, die steigende Kapazitätsauslastung der Industrie, ein schwacher Euro und anziehende Rohstoffpreis könnten der EZB-Prognose einen Strich durch die Rechnung machen.

Devisenstrategen sind allerdings der Meinung, dass erst die Staatsschuldenkrise abgearbeitet werden müsse, bevor die Euro CHF Kursentwicklung signifikant steigen könne. So sind die mittlerweile 17 Euro-Staaten darauf angewiesen, die Fremdkapitalmärkte um 150 bis 200 Milliarden Euro anzuzapfen im Januar und Februar 2011. Insbesondere für Portugal wird dies zu Nagelprobe. Portugal gilt derzeit als das größte Sorgenkind in der Eurozone.