SNB-Chef mäkelt am starken Frankenkurs
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SNB-Chef mäkelt am starken Frankenkurs

Der starke Schweizer Franken verringere die Exporte und behindere die wirtschaftliche Erholung, sagte Philipp Hildebrand in seiner Funktion als Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Der weiterhin sehr starke Frankenkurs zum Euro sei ein Belastungsfaktor für einige Sektoren der eidgenössischen Volkswirtschaft. Insgesamt bliebe die Konjunkturflamme allerdings am lodern. Dies würden die aktuellen ökonomischen Indikatoren signalisieren, so Hildebrand.

In den letzten Wochen konnte der Eurokurs zum Franken Boden gutmachen und damit die ein wenig angeschlagene Schweizer Exportwirtschaft entlasten. So kletterte der Eurokurs über die Marke von 1,30 CHF und erreichte bei 1,3045 eine Mehrwochenhoch. Das letzte Mal war die Euro Kursentwicklung auf solchen Niveaus am 9. Dezember 2010 gehandelt worden.


Das Ifo Geschäftsklima für die Bundesrepublik Deutschland lieferte dem Euro einen weiteren Aufwertungsgrund. So erhöhte sich der Index von 109,8 auf 110,3 Punkte und konnte einen abermaligen Anstieg verbuchen. Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter in Partylaune. Bemerkenswert ist, dass die befragten Unternehmen die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate besser bewerteten als im Dezember 2010.

Während die Schweizer Exporteure unter dem weiterhin starken Schweizer Franken litten, würden die Importeure profitieren, sagte SNB Präsident Hildebrand. Die Stabilität in der Eurozone sei der Schlüssel für den Schweizer Franken und die eidgenössische gesamtwirtschaftliche Lage. Er sei zuversichtlich, dass die Europäische Union die Herausforderungen in Bezug auf die Schuldenproblematik lösen werde, so Hildebrand.

Obwohl sich der Euro um gut sechs Rappen erholen konnte zum Franken, bleibt die Schweizer Währung weiterhin überbewertet. Volkswirte sind der Meinung, dass ein fairer Wechselkurs basierend auf der Kaufkraftparität bei EUR/CHF 1,42 liege. Die Euro Kursentwicklung zum Franken 2011 verfügt damit über Aufwärtspotential. Allerdings rechnen Devisenhändler mit wiederkehrenden Rückschlägen im Zuge eines Aufflammen der Staatsschuldenkrise.
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