EUR/CHF Kurs bei 1,2678 mit Rekordtief
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EUR/CHF Kurs bei 1,2678 mit Rekordtief


Der Eurokurs CHF wurde zum Wochenauftakt von einer Verkaufswelle erfasst. So eilte die europäische Gemeinschaftswährung von 1,2770 auf 1,2678 Schweizer Franken herunter. Damit erreichte der Euro CHF Kurs einen neuen historischen Tiefstand und Rekordkurs. Der Schweizer Franken verteuerte sich auf 78,88 Euro-Cents.

Mit der raschen Abwertung hat sich die Wahrscheinlichkeit einer Devisenintervention seitens der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erhöht. Der starke Schweizer Franken Kurs könnte entscheiden dazu beitragen, dass sich Deflationsrisiken in der Schweiz signifikant erhöhen. Die SNB prognostiziert eine jährliche Teuerung in der Schweiz von +0,4 Prozent für 2011.

Aus fundamentaler Sicht wird die negative Euro CHF Kursentwicklung durch drohende Abstufungen gerechtfertigt. Die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s Investor Service überprüfen derzeit die Kreditwürdigkeiten von Spanien, Portugal und Griechenland. Eine weitere Abstufungsrunde sollte sich negativ auf den EUR/CHF Wechselkurs auswirken.

Darüber hinaus erwarten einige Analysten, dass auch Frankreich Probleme von den Ratingagenturen bekommen werde. Französische Staatsanleihen könnten die Note für erstklassige Bonität des Emittenten (AAA) verlieren. Die Kreditausfallversicherungen für Staatspapiere aus Frankreich haben sich deutlich erhöht in diesem Jahr. Derzeit sind Kreditausfallversicherungen für Tschechien günstiger als für Frankreich.

„Investoren suchen sichere Häfen. Der Schweizer Franken kommt der ehemaligen Deutschen Mark (DM) sehr nahe“, sagte der Devisenstratege Adrian Schmidt von der britischen Lloyds TSB Bank. Die Probleme in den Euro-Peripherieländern würden bestehen bleiben. Sollte es zu einer Panik kommen, seien Eurokurse bei 1,20 CHF sehr wahrscheinlich, so Schmidt.

Spätestens bei einem EUR/CHF Kurs von 1,20 rechnen die meisten Devisenexperten mit einem Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die SNB könnte versuchen durch signifikante Euro Stützungskäufe und gleichzeitigen Schweizer Franken Verkäufe die Abwertung zu verlangsamen. Die Nationalbank intervenierte von März 2009 bis Juni 2010. Ohne Interventionen wäre der Eurokurs CHF wahrscheinlich schon in Richtung Parität unterwegs.
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