EUR/CHF 1,25: Konjunkturdaten verpuffen
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EUR/CHF 1,25: Konjunkturdaten verpuffen


Der Eurokurs hat seine Zwischengewinne gegenüber dem Schweizer Franken abgegeben. Nachdem die Euro Kursentwicklung auf 1,2695 CHF kletterte zum Auftakt der Handelswoche, geriet der Euro unter Verkaufsdruck. So eilte die europäische Gemeinschaftswährung nach untern und durchbrach die Marke von 1,25 CHF. Der vorläufige Tiefpunkt des Abwärtsimpulses wurde bei 1,2450 CHF festgemacht.

Konjunkturdaten aus der Schweiz haben unter den Vormonatswerten gelegen. Allerdings konnte die Gemeinschaftswährung nicht davon profitieren. Das KOF Konjunkturbarometer fiel von 2,13 auf 2,10 Zähler. Die leichte Abwärtsbewegung setze sich fort, teilte die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Universität Zürich, mit.

Dadurch würde sich das Schweizer Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten verlangsamen, erläuterte die KOF weiter. Analysten waren von einem stärkeren Rückgang ausgegangen. Sie hatten einen Indexstand von 2,07 Zähler prognostiziert. Beim UBS-Konsumindikator konnte eine ähnliche Entwicklung festgestellt werden. Der Frühindikator für die Konsumentwicklung der nächsten drei Monate fiel von 1,71 auf 1,63 Punkte.

Hintergrund

Die Auswirkungen der Schweizer Wirtschaftsdaten auf den Euro CHF Wechselkurs blieben sehr begrenzt. Aus technischer Perspektive beherrscht der Abwärtstrend weiterhin die Kursentwicklung. Fundamental spielt die Euro Staatsschuldenkrise eine dominierende Rolle. Analysten haben beobachtet, dass weiterhin Spareinlagen im erheblichen Umfang aus dem Euroraum in die Schweiz fließen.

Obwohl die Schweizer Leitzinsen mit 0,25 Prozent unter denen im Euroraum mit 1,00 Prozent liegen, kann der Franken weiter aufwerten. Basierend auf der Kaufkraftparität gilt der Schweizer Franken ebenfalls als sehr stark überbewertet gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung. Für viele Volkswirte liegt ein fairer Wechselkurs bei EUR/CHF 1,40.

Damit sich der Eurokurs aus der Talfahrt befreien könne, sei ein klares Signal der politischen Entscheidungsträger notwendig. Dies sagte Nick Bennenbroek, Chef für Währungsstrategie bei Wells Fargo, dem Finanzdienst Bloomberg. Der 750 Milliarden Euro Rettungsschirm müsse aufgestockt werden, um verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Derzeit sperren sich gegen eine Erhöhung des Haftungsdaches Deutschland und Frankreich.