Kauft die SNB jetzt Rohstoffwährungen?
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Kauft die SNB jetzt Rohstoffwährungen?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den 16 Monaten beachtliche Devisenreserven angehäuft. Grund dafür waren die Euro Stützungskäufe, mit denen eine unkontrollierte Aufwertung des Schweizer Franken und Deflationsrisiken bekämpft werden sollten.

Währungsverteilung der Devisenreserven seit 1997. Quelle: SNB.

Aktuell belaufen sich die Devisenreserven der SNB auf 227 Milliarden Schweizer Franken. Solche Reserven müssten aktiv verwaltet werden, sagte der Volkswirt Henrik Gullberg von der Deutschen Bank gegenüber dem Nachrichtendienst Reuters. Daher mache es Sinn, dass sich die Nationalbank bei den Währungsreserven breiter aufstelle.

Die letzte Statistik zur Währungsallokation der Schweizerischen Nationalbank stammt vom 14. Mai 2010 und bildete die Anlagestruktur zum Ende des ersten Quartals 2010 ab. Knapp zwei Drittel befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Euro. Aufgrund der umfangreichen Interventionen und Euro Stützungskäufe im April und Mai 2010 gehen Marktbeobachter davon aus, dass aktuell ungefähr 70 Prozent der Reserven im Euro liegen.

Ein Devisenhändler ist der Meinung, dass die Nationalbank den Eurokurs Anstieg in den letzten Wochen ausnutze, um Euros zu verkaufen und dafür Rohstoffwährungen wie den Australischen Dollar (AUD) oder den Kanadischen Dollar (CAD) zu erwerben. Insbesondere beim Kanadischen Dollar ist die Nationalbank bereits seit 1999 engagiert mit Allokationen im einstelligen Prozentbereich.

Die Schweizerische Nationalbank hatte 14 Milliarden Schweizer Franken aufgrund von Wechselkursschwankungen im ersten Halbjahr 2010 verloren. Sie musste einen Verlust von 5,5 Milliarden Schweizer Franken ausweisen für das zweite Quartal, nachdem im ersten Quartal ein Gewinn von 1,5 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet wurde.