Dilemma Euro Kurs CHF Intervention
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Dilemma Euro Kurs CHF Intervention

Der Spielraum für weitere Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) beim Euro Kurs CHF verringert sich. Die hohen Euro Währungsreserven in der Bilanz der SNB verringern den Gewinn der Schweizer Notenbank. Dies sei in erster Linie auf die Abwertung der Euro Kursentwicklung zurückzuführen. Im 1. Quartal 2010 fällt der Zentralbankgewinn um 68 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Gleichzeitig wird bekannt, dass die Schweizerische Nationalbank durch Interventionen allein in den letzten drei Monaten ungefähr 60 Milliarden Euro akkumuliert hat. Die Devisenreserven der SNB übersteigen damit die der Europäischen Zentralbank (EZB). 68 Prozent der Bilanzsumme der SNB besteht aus Währungsreserven. Dies erhöht die Geldmenge im Schweizer Währungsraum und gefährdet die mittelfristige Preisstabilität.

In der Handelswoche vor Pfingsten 2010 hat die SNB erneut kräftig interveniert. Der Euro Kurs Franken wurde in einer dreitägig vorgetragenen Intervention von EUR/CHF 1,4005 auf EUR/CHF 1,4587 katapultiert. Allerdings ist der Großteil des Interventionseffekts bereits wieder verpufft. EUR/CHF wird nach Pfingsten 2010 bei EUR/HCF 1,4210 gehandelt.

Kritiker werfen dem dreiköpfigen SNB Direktorium um den Präsidenten Philipp Hildebrand eine verfehlte Geldpolitik vor. Er würde mit den Deviseninterventionen die Preisstabilität gefährden und Deflationsrisiken lediglich als einen Vorwand nutzen. Auch sei die Nachfrage nach den qualitativ hochwertigen Schweizer Erzeugnissen keinesfalls so elastisch und abhängig vom Euro Kurs CHF, wie oft angeführt von der SNB.

Die SNB betreibe eine verfehlte Geldpolitik. Die hohen Euro Währungsreserven mache den Notenbankgewinn einseitig abhängig von der Euro Kursentwicklung und könne dazu führen, dass die SNB schon bald ein Quartalsverlust ausweisen müsse. Das warnen vor deflationären Risiken sei realitätsfremd. Zudem spreche die SNB nicht mit einer einheitlichen Stimme, da sie in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 11. März 2010 vor Inflation und einer Gefährdung der Preisstabilität warne.
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