SNB sagt ja zu Devisen-Interventionen
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SNB sagt ja zu Devisen-Interventionen

Der Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Philipp Hildebrand sagt, dass die SNB entschieden handeln würde bei einer übermäßigen Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken.

Die Kursentwicklung des Euro zum Schweizer Franken steigt im Laufe seiner Rede auf EUR/CHF 1,4355 und wird kurz vor der Öffnung der US-Märkte bei EUR/CHF 1,4345 gehandelt. Auf der Generalversammlung der Aktionäre der Schweizerischen Nationalbank erklärt Hildebrand weiter, dass die SNB ein Wirtschaftswachstum 2010 für die Schweiz in Höhe von 1,5% erwarte.

Die Schweiz habe in den letzten Jahren in hohem Maße von dem wachsenden Vertrauen in die Europäischen Währungsunion und dem Euro profitiert. Eine Gefahr für den Euro und die 16 Mitgliedsstaaten umfassende Euro-Zone sei gleichzeitig auch eine Gefahr für die Schweiz.

Insbesondere wenn sinkendes Vertrauen in die Euro-Zone dazu führe, dass der Schweizer Franken (CHF) gegenüber dem Euro (EUR) deutlich aufwerte, aufgrund des traditionellen Sicherheitsstatus des Schweizer Franken im weltweiten Währungssystem.

Die SNB würde eine solche Entwicklung beim Eurokurs CHF nicht zulassen, da es neue Deflationsgefahren für den Schweizer Währungsraum bedeuten könnte. Entscheidend sei die zukünftige Entwicklung bei der Inflation für die Schweiz.

Durch die Kommentare des SNB Präsidenten wird der Entwicklung bei den Schweizer Konsumentenpreisen eine entscheidende Rolle zukommen. Im März 2010 liegt der Landesindex der Konsumentenpreise bei 1,4%. Mit Spannung werden die Inflationszahlen für April 2010 erwartet in der kommenden Woche am Donnerstag.

Wenn die Verbraucherpreise im Schweizer Währungsraum im April 2010 erneut gestiegen sind, hat die SNB mehr Spielraum eine Abwertung des Euro und Aufwertung des Franken im Rahmen der Schweizer Franken Kursentwicklung zuzulassen.

Daneben werden für die zukünftige Interventionspolitik der Schweizerischen Nationalbank an den Devisenmärkten die Entwicklungen in der Euro-Zone entscheidend sein. Sollte sich die Lage in Griechenland durch ein umfassendes Hilfspaket aus Internationalem Währungsfonds und Euro-Zone stabilisieren, hat die SNB weniger Anlass einer Euro Abwertung und Schweizer Franken Aufwertung entgegenzutreten.
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