Hat der Euro bei 1,05 Franken ein Boden gefunden?
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Hat der Euro bei 1,05 Franken ein Boden gefunden?

"Der Schweizer Franken ist derzeit Zufluchtshafen Nr. 1 - und zwar global", stellt die Graubündner Kantonalbank fest. Ihre Prognose: "Der Schweizer Franken dürfte auch in den kommenden Monaten in der Gunst der Anleger bleiben und EUR/CHF deshalb auf gedrückten Niveaus verharren."

Jedes europäische Land hat die Schlagbäume runtergelassen, um Bevölkerung und Gesundheitswesen vor den Nachbarn zu schützen. Das ist für eine Gemeinschaftswährung ein großes Image-Problem. Ferner sind die wirtschaftlichen Folgen dieser Abschottungspolitik verheerend.

Je länger die Schlagbäume unten bleiben, umso wahrscheinlicher wird ein Absinken des Euro-Franken-Kurses auf die Parität. Ein Austauschverhältnis von 1 Euro = 1 Franken käme dann wegen der Corona-Pandemie früher als gedacht.

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"In dem unerwarteten Fall einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus außerhalb Chinas, die eine weltweite Risikoaversion auslöst, würde EURCHF nach unserer Einschätzung im Bereich um 1,05 seine Talsohle erreichen", schrieb das UBS-Devisenresearch vor einem Monat.

Der "unerwartete Fall" ist nun eingetreten. In Italien gibt es mehr Corona-Tote als in China. Ob der Eurokurs aber tatsächlich bei 1,05 Franken einen Boden findet, so wie von der UBS prognostiziert, ist nicht absehbar.

In Linienchart abgetragene Wechselkursprognosen Euro - Schweizer Franken 2021

Laut neuer Prognosen der Danske Bank wird der Euro auch in zwölf Monaten bei 1,05 Franken sein. Vor dem Corona-Ausbruch in Europa hatte die Bank mit 1,09 gerechnet. Die Landesbank Hessen-Thüringen sagt hingegen bis September 2020 einen Anstieg auf 1,10 voraus.

Aktuell gibt es für 1 Euro etwas mehr als 1,05 Franken. Es ist davon auszugehen, dass das am 19. März 2020 bei 1,0520 erreichte 5-Jahrestief weiter nach unten verschoben wird. Rückenwind bekäme der Euro, gingen die Ansteckungszahlen zurück und die Schlagbäume hoch.

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