Bekommt der Euro das zweite Bein auf den Boden?
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Bekommt der Euro das zweite Bein auf den Boden?

Der Euro setzt seinen Aufwärtskurs fort, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0970. Der Ausbruch aus einem fünfmonatigen Abwärtstrend ist damit geschafft. Für den Euro ist das aber erst die halbe Miete. Bei 1,0970 Franken ist ein hartnäckiger Widerstand. Überwindet er diesen mit viel Schwung, dürfte er weitersteigen.

Weil der Volkswagen-Chef von der wirtschaftlichen Lage mehr Ahnung hat als die Bundesregierung und die Banken-Ökonomen, gilt es zuzuhören, wenn Herbert Diess spricht: Deutschland habe Vollbeschäftigung, es tue sich viel im Bereich Technologie und Innovation. Darüber hinaus gebe es neue Geschäftskonzepte. "Daher sehe ich in Zukunft keine Rezession", sagt Diess dem Börsensender CNBC.

Noch dümpeln die Wachstumsrate in Europas größter Volkswirtschaft knapp im negativen Terrain. Sollte sich das ändern und sich die deutsche Wirtschaft Richtung Potenzialwachstum, dass bei etwa 1% liegt, verbessern, würde der Euro profitieren. Noch ist es aber nicht soweit. Anleger sind skeptisch.

Es deute bislang nur wenig darauf hin, dass es Deutschland aus eigener Kraft zurück zu Wachstum schaffen könne, teilt die Beratungsfirma Sentix am Montag das Ergebnis einer aktuellen Finanzexperten-Umfrage mit. Laut Sentix ist Deutschland in einer Rezession und die Eurozone kurz vor einer Rezession.

Kerzenchart EUR/CHF-Kurs mit Analyse zum Anstiegspotenzial

"Wir rechnen weiterhin mit einem starken Franken", heißt es in einem aktuellen EUR/CHF-Ausblick von Raiffeisen Schweiz. Demzufolge dürfte der Euro erneut den Weg nach unten antreten, um das in der letzten Woche bei 1,0810 Franken markierte 29-Monatstief zu testen. Weil der Abwärtstrend gebrochen ist, wird es der Schweizer Franken aber schwerer haben den Euro runterzudrücken als beim letzten Mal.

Darüber hinaus deutet die Intraday-Bewegungen des EUR/CHF-Kurses aktuell darauf hin, dass weiter nach oben geht. Die nächsten Kursziele liegen bei 1,1060 und 1,1170. Erst wenn sie erreicht sind, dürften die Verkäufer wieder die Oberhand gewinnen und in der Lage sein den Euro erneut unter 1,10 Franken zu drücken.

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