Ist die Zukunft des Euros rosig? Ein Pro und Contra
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Ist die Zukunft des Euros rosig? Ein Pro und Contra

Mit einem Europäischen Währungsfonds (EWS) und einer gemeinsamen Banken-Einlagensicherung will man die Eurozone wetterfest machen. Darüber hinaus sollen Mittel in den EU-Haushalt gestellt werden, deren sich Euroländer bedienen können, wenn sie unverschuldet in Konjunkturnot geraten. Man darf davon ausgehen, dass die EU-Kommission bei der Auslegung von unverschuldet sehr großzügig sein wird.

Da in Deutschland eine Jamaika-Koalition unter Einbeziehung der Umverteilungstöpfen kritisch gegenüber stehenden FDP gescheitert ist, hat der Euro politischen Rückenwind. Merkels anvisierter Koaltitionspartner SPD ist die Antipode zur FDP. Parteichef Martin Schulz hat sich unter dem Slogan Vereinigte Staaten von Europa dafür ausgesprochen, Geld und Bürgschaften ohne Reue von Berlin nach Brüssel zu pumpen.

Ein wirtschaftlich schwächeres Deutschland und ein stärkeres Frankreich/Italien unterstützen erst einmal den EUR/CHF-Kurs. Seine Aufwärtsbewegung begann als Macron gewählt wurde und beschleunigte sich, weil Italien seinen in die Jahre gekommenen Konjunkturmotor mit Draghis Notenpressengeld stärker anfeuern konnte, als viele dachten.

Verlierer-Gleichgewicht

Das Zauberwort für den Euro heißt Konvergenz. Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, wie die Euroländer konvergieren. Der Devisenmarkt kann durchaus einige Jahre damit leben, wenn es ein Verlierer-Gleichgewicht wird, also sich die erfolgreichen Euroländer auf Anordnung Brüssels auf die Mittelmäßigkeit von Frankreich, Italien und Spanien mit Parametern wie 10% Arbeitslosigkeit herabbegeben müssen.

Solange das Verlierer-Gleichgewicht mit Umverteilungstöpfen zusammengehalten wird, werden Banken und Vermögensverwalter nicht zögern, den Euro in den Himmel zu loben und euphorisierte EUR/CHF-Prognosen raushauen. In der langen Sicht führt ein Verlierer-Gleichgewicht dazu, dass die Eurozone zwischen den USA und China in die Zange genommen wird.

Eines der wenig tragfähigen Geschäftsmodelle, mit dem es sich in der Eurozone dann noch Geld verdienen lässt, besteht in Casino-Hotels. Die baut man neben kulturelle Sehenswürdigkeit, um chinesische Touristen als Co-Sponsoren für die vielen Arbeitslosen in der Eurozone einzuspannen.


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1. Teil: Neuer Schweizer Zinsausblick für Franken-Schuldner
2. Teil: EUR/CHF-Kurs hat kein Grund vor 1,20 zurückzuschrecken
3. Teil: Warum Mario Draghi die ultralockere Geldpolitik beenden muss
4. Teil: Ist die Zukunft des Euros rosig? Ein Pro und Contra