Warum der Euro in den nächsten 3 Wochen steigen könnte
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Warum der Euro in den nächsten 3 Wochen steigen könnte

Der Euro-Franken-Kurs lässt eine Woche nach der US-Wahl erste Anzeichen für eine Stabilisierung erkennen. 1 Euro ist aktuell 1,0740 Franken wert - nach 1,0687 Franken (4-Monatstief) am Montag. Donald Trump ist ein Geschäftsmann, und so fallen seine ersten Personalentscheidungen marktfreundlich aus. Geht es der US-Wirtschaft gut, geht es auch der Weltwirtschaft gut, was dem EUR/CHF-Kurs in der Regel etwas Wind unter die Flügel bringt.

Donald Trumps wichtigster Helfer als Stabschef im Weißen Haus wird der Technokrat Reince Priebus und nicht der in den USA als Populist verschriehene Stephen Bannon. Er muss sich mit dem Posten des Chefstrategen zufrieden geben und kann nicht bestimmen, wer künftig Zugang zum US-Präsidenten bekommt.

Der frühere Goldman Sachs Banker Steven Mnuchin soll das für den Devisenmarkt so wichtige Amt des US-Finanzministers übernehmen. US-Investor Willbur Ross dürfte Handelsminister werden. Der mit der Restrukturierungen von Pleite-Unternehmen reichgewordene Ross ist ein Wink mit dem Zaunpfahl dafür, in was für einem Zustand sich die US-Wirtschaft nach der Ansicht von Trump tatsächlich befindet.

Europa

Aus der Gefahrenzone kann der wirtschaftsfreundliche Kurs der neuen US-Regierung den EUR/CHF-Kurs nicht bringen. Dazu braucht es Impulse aus Europa. Sollte Italiens Verfassungsreferendum und die anschließende EZB-Sitzung nicht auf Kosten des Euros gehen, könnte es zu einer Erholung des Wechselkurses auf 1,10 kommen.

Das negative Sentiment gegenüber dem Euro ist "stretched", also überdehnt. Am Devisenoptionsmarkt sinkt das 25-Delta Risk Reversal für einmonatige EUR/CHF-Optionen auf -2%. Es könnte nun ähnlich ablaufen wie zuletzt am Aktienmarkt.

Institutionelle Investoren standen vor der US-Wahl mit ziemlich viel Cash an der Seitenlinie. Als sie in in den Markt zurückkamen, stiegen die Kurse. Analog müsste der Euro-Franken-Kurs steigen, würden die Italienerinnen und Italiener ja sagen und die EZB ihre Folterinstrumente (vorerst) in der Gruselkiste lässt.