Paukenschlag-Prognostiker senkt erneut den Daumen
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Paukenschlag-Prognostiker senkt erneut den Daumen

Der Wechselkurs steigt und steigt. Mit 1,0990 Franken steht der Euro so hoch im Kurs wie seit vier Monaten nicht mehr. Die Devisenexperten von JP Morgan, der DZ Privatbank und der Commerzbank sagen: Der Anstieg ist auf Sand gebaut. Der Eurokurs wird einen Rückfall auf 1,03-1,06 Franken erleiden, orakelt das Banken-Trio. Vor allem die Prognose von JP Morgan lässt aufhorchen. Hatte die US-Bank doch als einzige den Euro-Absturz von 1,20 auf 1,00 Franken korrekt vorhergesagt.

Die letzten zwölf Monate sind für den Euro ziemlich gut gelaufen. Sein Wechselkurs erholte sich von 1,00 Franken nach der Mindestkurs-Aufhebung im Januar 2015 auf zuletzt knapp 1,10 Franken. Dass der Euro noch einmal um 10% stärker werden kann, damit rechnen selbst die Optimisten nicht. Einzig die ABN Amro sieht den Euro auf 1,20 Franken steigen, aber erst Ende 2017. Die Prognose ist mit einem Makel versehen: Es lässt sich nicht einschätzen, wie hoch die Prognosegüte der niederländischen Bank auf einen so langen Zeithorizont ist.

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"Kurz- bis mittelfristig dürfte der Euro zum Franken etwas an Boden verlieren, so dass sich das Währungspaar in Richtung 1,06 Schweizer Franken bewegen könnte", heißt es in einer aktuellen Analyse der in Zürich ansässigen DZ Privatbank. Österreichs Raiffeisenbank rechnet mit einem Rückfall auf 1,08, die Commerzbank mit 1,04. Die Vermögensverwalter von JP Morgan prognostizieren bis Anfang 2017 einen Sinkflug des Euros auf 1,05 Franken.


Vor allem die Prognose von JP Morgan bereitet vielen Franken-Kreditnehmern Sorge. Denn das US-Geldhaus war die einzige Großbank, die das Mindestkurs-Aus vor einem Jahr kommen sah. JP Morgan verdiente am Schwarzen Donnerstag (15. Januar 2015) laut Agenturmeldungen zwischen 250 und 300 Millionen US-Dollar. Andere bedeutsame Player am Devisenmarkt fuhren hohe Verluste ein. Die Deutsche Bank soll wegen der Mindestkurs-Aufhebung in wenigen Stunden alleine 150 Millionen Dollar verbrannt haben. Auch Citigroup und Barclays verloren Geld.
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