Scheitert die Schweiz den Euro bei 1,10 CHF zu halten?
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Scheitert die Schweiz den Euro bei 1,10 CHF zu halten?

Europas größte Volkswirtschaft droht es aus den Angeln zu heben. Zum siebten Mal in Folge trüben sich die Konjunkturerwartungen ein. Deutschlands exportlastige Wirtschaft machen die Probleme in den Schwellenländern und der VW-Abgasskandal zu schaffen. Die Schweiz zieht alle Register, um den Euro bei 1,10 Franken zu halten. Hecken die eidgenössischen Währungshüter nach der plötzlichen Aufhebung des Mindestkurses den nächsten Paukenschlag aus?

"Der Abgasskandal bei Volkswagen und die Wachstumsschwäche der Schwellenländer dämpfen die Konjunkturaussichten für Deutschland", teilt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Die von dem Forschungsinstitut befragten 217 Finanzmarktexperten sind für die deutsche Wirtschaft so pessimistisch wie zuletzt vor einem Jahr. Der ZEW-Index für den Euroraum sinkt auf den tiefsten Stand seit November 2014.

Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs von 1,0950 Franken auf 1,0890 Franken. Um weiter zu fallen, braucht es offenbar grünes Licht von der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Es wird inzwischen immer offensichtlicher, dass die SNB erneut am Devisenmarkt ihr Unwesen treibt und Wechselkursnotierungen manipuliert.

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Der Euro-Franken-Kurs befindet sich in einer Lethargie, die Erinnerungen an den Mindestkurs wach werden lassen. Er kommt fast nicht vom Fleck. Dies ist ein Indiz dafür, dass die SNB mit einem inoffiziellen Mindestkurs unterwegs ist. Dem Eurokurs wird es nicht gestattet unter 1,08 Franken abzutauchen.

Die zähe Kursentwicklung ist für all jene, die darauf vertraut haben, dass das im September 2015 bei 1,1050 Franken erreichte 8-Monatshoch des Euros nicht das Ende der Fahnenstange ist, gefährlich. Franken-Kreditnehmer wiegen sich in Sicherheit. Tatsächlich schweben sie aber in akuter Gefahr von der Schweizerischen Nationalbank nach der plötzlichen Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken erneut ausgetrickst zu werden.

Denn die SNB hat einen Anreiz den Euro bis zum Jahresende bei 1,10 Franken zu halten, um die mit dem Ende des Mindestkurses eingefahrenen Verluste auf ihren Fremdwährungsbestand gering zu galten. Wenn sie das geschafft hat, könnte sie von ihren inoffiziellen Mindestkurs bei 1,08 ablassen, so dass der Eurokurs 2016 wie von der Commerzbank prognostiziert auf 0,99 Franken in den Keller rauscht.

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