Das Einwirken auf den Euro hat Hochkonjunktur
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Das Einwirken auf den Euro hat Hochkonjunktur

Die Schweiz und die Eurozone berieseln Wechselkurse. Während die Eidgenossen darauf einwirken den Eurokurs über 1,08 Franken zu halten, wollen die Offiziellen des Euroraums einen Anstieg ihrer Gemeinschaftswährung über 1,14 Dollar verhindern. Ziel ist es dem Wirtschaftswachstum auf die Sprünge zu helfen sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) setzt den Euro-Franken-Kurs zurück in die Anstiegs-Spur. Nachdem der Euro auf ein 6-Wochentief bei 1,0780 Franken fällt, kommt es zu einer Trendumkehr. Der Wechselkurs steigt auf 1,09. Es müsste schon mit dem Teufel zugegangen sein, wenn die SNB bei dem jüngsten Anstieg nicht ihre Finger im Spiel gehabt hätte, sagen Marktbeobachter.

Dass der Euro-Franken-Kurs seit August 2015 bereits zwölfmal wie von magischer Hand nach einen drohenden Rückfall in die Anstiegs-Spur zurückfindet, dürfte kein Zufall sein. Ein regelmäßiges in Erscheinung treten der SNB als großer Euro-Käufer legt auch die Entwicklung der Sichtguthaben von Schweizer Banken auf Notenbank-Konten nahe.

Sie kletterten in der Woche zum 16. Oktober um 600 Millionen Franken auf 465,90 Milliarden Franken. Der Anstieg gilt unter Analysten als Indiz dafür, dass die SNB am Devisenmarkt interveniert. Die von der Notenbank eingesetzten Summen sind allerdings gering, was nahe legt, dass der Euro-Franken-Kurs nicht ganz unverdient bei knapp 1,10 steht.

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Jedes Mal wenn der Euro über 1,14 Dollar steigt, schickt Mario Draghi jemanden raus, um die Gemeinschaftswährung einzufangen. Im Mai war es EZB-Direktor Benoit Coeure, der durch eine vorübergehende Aufstockung der Käufe von Staatsanleihen, den Eurokurs bei knapp 1,15 Dollar ausbremste. Ende August musste EZB-Vizepräsident Vitor Constancio den Euro bei 1,17 Dollar umkehren, indem er eine dauerhafte Aufstockung der Anleihekäufe ins Gespräch brachte.

Letzte Woche war es dann der Chef der Österreichischen Nationalbank (OeNB), EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny, der den Euro bei 1,15 Dollar mit Deflationswarnungen seine Anstiegsflausen austrieb.

Sowohl der Europäischen Zentralbank und als auch der Schweizerische Nationalbank dürfte es darum gehen den Unternehmen die Angst vor einem großen Auf und Ab des Wechselkurses zu nehmen. Die Planungssicherheit erhöht sich, was bei einer steigenden Kreditvergabe der Banken die Schaffung neuer Arbeitsplätze begünstigen soll.
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