EZB kündigt Wende an, EUR/CHF stimmt zu
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EZB kündigt Wende an, EUR/CHF stimmt zu

Gute Nachrichten von der Europäischen Zentralbank (EZB) lassen den Eurokurs von einem Anstieg auf 1,1040 Franken träumen. Es ist mehr als ein Silberstreif am Horizont: Für EZB-Chef Mario Draghi und seinem Chefvolkswirt Peter Praet hat der Euroraum die Konjunkturwende geschafft. Von nun fallen die Zahlen nicht mehr schlechter, sondern besser als erwartet aus.

"Tatsächlich haben wir bereits einige positive Auswirkungen unserer Maßnahmen gesehen", sagt Draghi im Europaparlament. Die Kreditzinsen der Unternehmen und Haushalte seien deutlich gesunken, und die Konjunkturaussichten in der Euro-Zone hätten sich aufgehellt. "Alles in allem sind die Aussichten positiver als noch vor ein paar Monaten", so Draghi.

Die Europäische Zentralbank werde wahrscheinlich ihre Wachstumsprognosen anheben, erläutert Praet im Gespräch mit dem belgischen Magazin "Trends". Die Strukturreformen in vielen Euroländern begännen zu fruchten. Man sei dabei "die Wachstumsprognosen fertig zu stellen, und sie sollten besser sein", sagt Praet.

Macht das QE der EZB den Euro stärker?

Derweil stellt Patrick Artus vom französischen Vermögensverwalters Natixis eine interessante These in den Raum. "QE wird zu einer leichten Aufwertung des Euro führen", prognostiziert Artus, der auch an der Pariser Universität Sorbonne Volkswirtschaft lehrt, bei einem Pressegespräch in Frankfurt.

Auf der einen Seite führe der Kauf von Staatsanleihen (QE, Quantitative Easing) dazu, dass sich Anleihe-Investoren wegen tiefen Zinsen den Rentenmärkten außerhalb des Euroraums zuwendeten. Auf der anderen Seite mache QE europäische Aktien attraktiver. Die damit einhergehenden Kapitalzuflüsse dürften stärker ausfallen als der Mittelabfluss an den Rentenmärkten, so dass der Euro ein wenig aufwerten müsste.

Die zuletzt im Gleichklang steigenden Kurse des EUR/CHF und des Euro Stoxx 50 Aktienindex zeigen, dass an der These von Artus etwas dran ist.

Aus charttechnischer Sicht hätte der Eurokurs bei einem Sprung über das bei 1,0790-1,0810 Franken gebildete Widerstandsniveau freie Fahrt auf 1,1040 Franken.
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