Euro lotet 1,2103 Franken trotz SNB-Stützungskäufen aus
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Euro lotet 1,2103 Franken trotz SNB-Stützungskäufen aus

Der Euro befindet sich trotz mutmaßlichen Stützungskäufen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf dem absteigenden Ast. 1 Euro kostete zuletzt 1,2153 Franken. Weil Notenbanken den Währungsmarkt noch auf Monate hinweg einschläfern dürften, ist weit und breit kein Anstiegspotential in Sicht. Vielmehr kommt das Märztief bei EUR/CHF 1,2103 immer näher.

SNB Devisenreserven (in Milliarden Franken)

Der SNB-Fremdwährungsbestand kletterte deutlich stärker als erwartet, und so riecht es nach Devisenmarktinterventionen. Die Nationalbank könnte im Zuge der Lockerung der Geldpolitik im Euroraum eingegriffen haben, meint ein Insider.

Die Devisenreserven kletterten von 444,35 Milliarden Franken im Mai auf 449,55 Milliarden im Juni, teilte die SNB heute mit. Die Vorräte von fremden Währungen in den Tresoren der Nationalbank steigen bereits seit März. Damals lag der Gegenwert bei 433,58 Milliarden Franken.

Unter dem Strich erhöhten die Währungshüter von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt in den letzten Monaten die Geldmenge in der Schweiz um 16 Milliarden Franken. Auch die Druckerpresse der EZB und der Fed laufen nach wie vor auf Hochtouren.

Das Ergebnis: Die Märkte werden weiter mit Zentralbankgeld geflutet, weshalb die Volatilität (durchschnittliche Schwankungsbreite) der wichtigsten Wechselkurse aktuell so niedrig ist wie zuletzt vor zwölf Jahren. Damit der Euro-Franken-Kurs steigt, bräuchte es zunächst einmal einen Anstieg der Volatilität.